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jtkitzel

Mein Vater war alleinerziehend mit zwei Kindern. Vernünftige Anstellung, aber es musste aufgrund der Scheidungs-/Kindersituation sehr genau kalkuliert werden. Urlaube waren nur alle paar Jahre drin, neue Möbel und andere Großausgaben ebenso, der Gebrauchtwagen wurde maximal lang gefahren. Weihnachts- und Geburtstagsgeschenke waren hingegen in Relation zum Alltagsleben dann leicht überproportional, das war ihm wichtig aufgrund seiner eigenen Kindheitserfahrungen. Geld wurde per Briefumschlagsystem in Kategorien eingeteilt und zurückgelegt und genau Buch gehalten. Es hat uns Kindern subjektiv nie an irgendetwas gefehlt und wir haben von ihm eine sehr gute Ausgabendisziplin mitgenommen, wofür ich ihm sehr dankbar bin.


Warden866

ehrenmann


Zestyclose_Mirror300

Guter Mann, dein Vater.


ImpressiveAd9818

Es ging alles Geld in die Immobilie der Eltern. Urlaub gab es 2x (edit: nicht pro Jahr, sondern in der gesamten Kindheit): Einmal Nordsee in Holland, 1x Ostsee. Das war’s für meine gesamte Kindheit, das Geld wurde für das Haus benötigt. Meine Mutter ist noch vor der Rente verstorben und mein Vater hat erst im Alter von 73 das Haus zu Ende abbezahlt, aber nun ist es zu groß für ihn alleine und der Garten ist zu viel Arbeit. War es all den Verzicht wirklich wert? Lohnt sich sowas? Ich denke irgendwie nicht…


Randomgirldoingstuff

Genau daran habe ich letztens gedacht, dass ich leben möchte und nicht jeden Cent drei mal für eine Immobilie umdrehen möchte


B3owul7

Ist halt die Frage, ob Miete so viel besser wäre? Wer die Bude vor paar Jahren gekauft hat, der zahlt vermutlich im Jahr weniger ab, als man heutzutage an Mietkosten pro Monat blecht. Was ich damit sagen will: Kosten fallen so oder so an und wohnen muss man auch irgendwo. Da finde ich es nicht verkehrt, wenn man die Kohle lieber in Eigentum steckt, was einem am Ende gehört oder welches größtenteils getiligt ist. Wenn der Nachwuchs es dann später nicht haben will, kann er es immer noch verkaufen und sich so einen kleinen Vorteil im Leben verschaffen.


Wegwerf10011

> Wer die Bude vor paar Jahren gekauft hat Da liegt der Hund begraben. Finanzieren lohnt sich heute einfach nicht mehr. Dann lieber günstiger und entspannter mieten, den Rest anlegen und auf bessere Zeiten hoffen.


noyx_

Vorallem bei den aktuellen Zinsen in Relation zu den nach wie vor hohen Immobilienpreisen. 4% Zins, 300k Summe, 15 Jahre Zinsbindung, 3% Tilgung = 1,9k pro Monat an Rate und dann wohnt man in einer Bruchbude, die nochmal 200k Sanierungen bräuchte. Man fragt sich, wer das noch zahlen soll, wenn bspw. schon Kinder da sind und eine Person Teilzeit arbeitet. Prostmahlzeit.


Pretty-Substance

Nur Menschen die schon viele Immobilien haben, 120% finanzieren können, dann drastische Mieten verlangen und auf Wertsteigerung hoffen. Also nicht der Durchschnitts Du und Ich. Das alles wird dann wieder zusammenklappen wenn die Mieten nicht mehr reinkommen um das Invest zu tragen und bei der Mietpreisentwicklung der letzten Jahre muss halt auch mal Ende sein irgendwo. Ich kenne Leute die wieder scharenweise die Städte verlassen, wenn sie irgendwie Remote arbeiten können. Tja so fickt uns halt die Finanzkrise 2008 erst heute so richtig. Danke Amis


KeystepGigabyte

Keine Angst die Politik für Reiche in Europa fickt dich auch.


leprophs

Es gibt manchmal auch noch 20 Jahre Zinsbindung und weniger Tilgung, sodass man klar kommt.


noyx_

Mit weniger Tilgung knechtest du dich an die Bank bis du Mitte sechzig bist und es ja nicht so, als ob du irgendwann auch mal am Haus was investieren musst.


crds29

Naja kommt immer darauf was man möchte. Ich selbst bin auf einen ehemaligen Bauerhof aufgewachsen und kenne hier auf’n Dorf fast nur die Verhältnisse das man ein eigenes Haus besitzt. Ich habe in meinen jungen Jahren zeitweise in Großstädten gelebt. War alles cool. Irgendwann zog es mich zurück und ich habe eine Frau mit Kind kennengelernt. Wir haben dann 6Jahre in Siedlungslage gelebt. Mittlerweile haben wir ein Haus gekauft und sind zu viert. Das Haus steht in Alleinlage nahezu direkt an einen See. Das ist für mich der Himmel. Es ist einfach schön draußen zu sein und nichts zu hören. Keine Nachbarn, garnichts. Absolute Entspannung und alles was ich an diesen Haus mache ich für mich selbst und meine Kinder. Wir können trotzdem einmal im Jahr 1-2Wochen Urlaub machen. Je älter man wird desto mehr relativiert sich das mit dem Geld auch wieder.


tukkydeluxe

Heisst du in Wirklichkeit Peter Fox? ;-)


GrandRub

Das ist halt eine Ausnahme... Die meisten Menschen die Häuser bauen/kaufen leben nicht an Seen in Alleinlage.


Mini_the_Cow_Bear

Das gleiche dachte ich mir vor 10 Jahren auch, inzwischen hätte sich ein Eigenheim aber wahrscheinlich mehr gelohnt als Mieten.


Amazing-Fly-4210

Du meinst weil jetzt dann so langsam die Zinsbindung auslaufen würde und du neu verhandeln darfst? Natürlich sind die Zinsen X mal höher als damals.


Mini_the_Cow_Bear

Nö, weil ich seit dem ~600€ Miete zahle für nen Loch in der Stadt. 120x 600€ sind 72k, dafür hätte ich schon was niedliches bekommen für mich als Single.


Affectionate-Day-743

Nur das 600 realistisch wohl eher 400 beim Vermieter sind. Wären dann 48k. Ist dann schon ziemlich niedlich oder zumindest dein eigenes Loch


Hungry_Car_4707

Wir zahlen für unser (2019 von uns neu gebautes) Haus weniger Kreditrate als die ortsübliche Vergleichsmiete wäre und planen sogar, es einfach zu verkaufen, wenn die Kinder groß sind. Wir wollten einfach nicht mehr Geld fürs wohnen ausgeben müssen und andere profitieren davon?


thirtythreebees

Nach ein paar Jahren sind die Tilgungsbeträge viel niedriger, als die Miete es wäre. Meine Eltern zahlen ihr Haus für 1.300€ mtl. ab, vergleichbare Häuser in der selben Siedlung kosten warm ca. 2.500€ mtl.


DaikonGold4878

Du machst es nicht für eine Immobilie sondern für deine Kinder


Orbit1883

Na hier sehe ich mich. Auch das mit dem in der Rente abbezahlten viel zu großem Haus das nicht mal vererbt werden kann. Da Alle Kinder inzwischen ihr Leben wo anders aufgebaut haben. So schön und gut (und inzwischen Sanierungs bedürftig) das 300qm Haus mit Garten ist aber außer meinem alleinstehende Bruder lebt keiner mehr in der Region. Meine Schwester samt eigener Familie ist 1000km weg und ich samt eigener Familie 200. Was für uns auch einer der Gründe ist selbst kein Haus haben zu wollen. Klar sollte ich im lotto oder bei r/mauerstrassenwetten massiv gewinnen her damit. Aber so sind in 10-15 Jahren die Kinder raus unsre Bude wäre viel zu groß und wahrscheinlich kommen die ersten großen Instandhaltungen auf uns zu. Wärend der Finanzierungskredit noch 10+ Jahre läuft.


Perlentaucher

Zumindest kann eine Immobilie dabei helfen, ein Familienvermögen aufzubauen. Ob jetzt durch Vermietung oder durch Verkauf ist dabei nicht einmal so wichtig, hauptsächlich das vererbte Geld wird weiter angelegt und nicht ausgegeben, maximal der Zinsertrag. Wenn die Erbengeneration in ihrem Leben ebenfalls etwas Geld hinterlassen, wächst der Betrag schnell an. Irgendwann kann man von den Zinsen leben und eine eigene Grundsicherung aufbauen. Wahrscheinlich ist allerdings eher, das irgendwer das Geld mal ausgibt, es durch schlechte Verwaltung oder Anlageberatung verzockt oder die Familie kinderlos bleibt.


noyx_

Ka, vielleicht bin ich dafür zu egoistisch, aber es sollen 3 Generationen Verzicht üben, damit die 4 die Lorbeeren erntet? 🤔


lobbylobby96

Mal ganz abgesehen von der Annahme dass unsere Gesellschaft in 50 Jahren so weiter existiert und auf Geld aufbaut


FreeRangeEngineer

> es sollen 3 Generationen Verzicht üben, damit die 4 die Lorbeeren erntet? Im eigenen Haus wohnen zu können würde ich jetzt eher schwerlich "Verzicht üben" nennen, wenn sich der Lebensstil nicht in erheblichem Maße ändern muß. Die 2. Generation kann mit dem Geld aus dem Hausverkauf dann EK für die eigene Immobilie sammeln, was die Finanzierung erheblich vereinfacht. Die Immo ist schneller abbezahlt und es kann mehr Geld angelegt werden. Die 3. Generation kann dann vielleicht schon direkt aus dem Erbe eine Immobilie kaufen und kann sämtliches Einkommen investieren. Die 4. Generation wächst mit dem Goldenen Löffel im Mund auf. Man sieht also, daß eigentlich nur die erste Generation Verzicht üben muß - wenn überhaupt - und die Nachfolgegenerationen erheblich schneller in abbezahlten Immos wohnen kann. Da ist also definitiv kein Verzicht notwendig.


noyx_

Du vergisst dabei nur den Fakt, dass quasi jeder von uns pflegebedürftig wird und das entsprechende Haus schlicht dafür drauf gehen wird.


Glass_Culture_6209

Ein Leben lang gearbeitet und nichts davon gehabt…. Sehr traurig! Ich hoffe, du machst es anders!


ImpressiveAd9818

Ich haue alles überschüssige Geld in ETFs, damit ich mit Mitte 40 in Teilzeit gehen kann und mehr Zeit für meine Hobbys und Urlaube habe. Ich hoffe der Plan geht auf


spatulaparty

Jenachdem wie du „überschüssig“ definierst, fährst du damit ja quasi das gleiche Modell, nur mit einem anderen Zeithorizont.


ImpressiveAd9818

Ich verzichte nicht bewusst auf Lebensqualität. Ich gebe kein Geld für teure Markenkleidung aus, ich gebe keine 50€ im Monat für Starbucks aus und ich habe ein 6 Jahre altes Handy, was für meine Zwecke ebenso gut funktioniert wie ein neues 1500€ Handy. Ich gebe mein Geld für Hobbys, Erfahrungen und Erinnerungen aus - im Sommer mehr als im Winter. Nach meinen Lebenshaltungskosten habe ich ein Budget von 400-500€ im Monat für Spaß / Hobbys und ca. 1000€ für ETFs. Wenn Rufbereitschaft extra Geld gebracht hat, dann kommt das ebenfalls in ETFs. Für mich fühlt sich das bisher absolut in Ordnung an, ich denke nicht dass ich derzeit viel durch zu große Einsparungen verpasse.


Lysides

Viele setzen mit "sich mal etwas gönnen" oder "gut leben" immer mit Geld ausgeben gleich. Das kann so sein, muss aber nicht. Wer zufrieden ist daheim eine Werkstatt zu haben und gerne bastelt wird zufrieden sein und Geld sparen können. Wer lieber im 28m² Innenstadtloft lebt wird vermutlich eine andere Auffassung haben was Hobbies und gutes Leben bedeutet. Manch jene, die Kinder haben freuen sich vielleicht darauf mit den Enkelkindern dann Zeit zu verbringen. Manche haben halt teuere Hobbies und Ziele als andere. Manche wollen etwas aufbauen und für die Generationen in der Familie was erschaffen; andere wollen nur für sich selbst gut leben oder können nur das.


[deleted]

[удалено]


noyx_

Das man 1000 Euro anlegen kann, ist nicht die Norm, aber Glückwunsch, dass es bei dir funktioniert.


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In r/Finanzen ist man damit Geringverdiener


WeisseKraft

Kinder? No hate Ich gönne es Dir


ImpressiveAd9818

Bisher nicht, nein. Sonst wäre die finanzielle Situation garantiert ganz anders


WeisseKraft

Ganz genau. Aber ich kenne auch genug Leute, die auch ohne Kinder chronisch Pleite sibd. Sei stolz auf dich, das du gut mit Geld umgehen kannst.


Glass_Culture_6209

Ich drücke dir die Daumen 👍


BillieEyebleach

Naja, die haben ja schon die ganze Zeit in dem Haus gelebt. Vielleicht ist eine Kindheit mit Garten schöner, als ein paar Urlaube.


xxrockh0undxx

Es geht ja nicht um die mehr oder weniger Urlaube die man als Kind hatte, die Kindheit war ja wunderschön aufm Dorf mit großen Haus , aber ob das Leben der Eltern so schön war ist die große Frage und ob es sich so gelohnt hat


Durokash

Naja, sie haben ja auch vor der Rente darin gewohnt…also ganz „umsonst“ war es dann auch nicht


jaydee81

Naja, Nr. 1) man lebt in einem Haus. Nr. 2) Ich würde mich freuen, ein bezahltes Haus vererben zu können.


GuKoBoat

Das Vererben ist gut und schön, aber dann muss man aber auch den Anstand haben zu sterben, bevor die eigenen Kinder mit Enkeln irgendwo weiter weg sesshaft geworden sind. zur Sichereit /s


newvegasdweller

Bei uns war es ne ähnliche Geschichte, aber mit einem anderen Ende. Meine Eltern haben in den frühen 90ern das Haus übernommen, das meine Tante wenige Jahre zuvor gebaut hat aber finanziell nicht halten konnte. Als selbständiger Friseur mit (damals noch nur) einem Kind. Ich kam dann 1995 noch dazu. Alles Geld was mein Vater in seinem Salon verdient hat, ging ins Haus. Meine Mutter arbeitete vormittags beim örtlichen Rewe, damit sie nachmittags für uns da sein konnte. Teils haben die am Monatsende keine Ahnung gehabt, wovon sie noch das Essen bezahlen sollten. (In solchen Fällen hat mein Vater dann aus der Not heraus ein paar Mal beim Tagesabschluss geschummelt, um ein paar Euro für die Steuer zu sparen. Damals wurde das noch nicht so streng kontrolliert). Mein Vater ging an seinem einen (!) freien Tag in der Woche öfters mal angeln mit meinem Bruder. Aus heutiger Sicht wahrscheinlich, damit er sich das Geld für ein paar Fische zum Abendessen sparen konnte. Urlaub gab es. Als ich 6 war waren wir für drei Tage in den Niederlanden, als ich 16 war für ne Woche im Schwarzwald. An Sonn- und Feiertagen war er meistens unterwegs, bei Freunden und Bekannten Hausbesuche machen und denen die Haare schneiden. Ob das ordentlich abgerechnet wurde weiß ich nicht, ich bezweifle es aber. 2014, als mein Vater gerade 62 wurde, war das Haus dann abbezahlt. In Rente ging er dann mit 67. Heute ist er noch relativ fit für sein Alter. Er hat sich nen kleinen Schrebergarten gepachtet um auch im Ruhestand noch was zu tun zu haben. Angeln tut er seit 10 Jahren nicht mehr, aber die Kartoffeln, Paprika und Früchte, die wir ernten sind jedes Jahr würden im Edeka z.B. eine vierstellige Summe kosten. Ich hab letztes Wochenende bei einem Spieleabend mit Freunden einfach mal 2kg Blaubeeren aufgetischt, die wir am Vortag geerntet haben. Und die Saison für dir ging erst letzte Woche los. Im April waren meine Eltern auch mal in Namibia. Ich find es toll, dass die beiden sich zumindest im Alter mal ein paar Erlebnisse gönnen.


InMinis

Die Bewertung, ob es das wert war, steht und fällt mit der eigenen Lebenseinstellung. Wenn der gewählte Lebensstil (hier: Eigenheim) als Belastung empfunden wird, dann war es das natürlich nicht wert. Wenn das Lebensglück aber davon abhängt, dass man viel Freiheit im Eigenheim hat (wegen besonderer Haustiere, Schlagzeug, Eisenbahnkeller …), dann lohnt es sich eben doch. Doof ist es natürlich, wenn die Interessen der Familienmitglieder gegensätzlich sind. Kinder können sich dann aber für einen anderen Lebensweg entscheiden, ohne den Eltern ihr Lebenswerk absprechen zu müssen.


xxrockh0undxx

Ja so ist es bei mir auch, also wir haben immer Urlaub im Umland gemacht + 1 Holland + 3 Österreich. Beide Eltern sind noch am Leben, der Kredit ist seit 1 Jahr durch , jetzt ist man aber so alt das man so richtig davon aber auch nichts mehr hat. Das schon sehr schwierig


ImpressiveAd9818

Yes und nun kommen die Instandhaltungskosten: Fenster müssen gemacht werden, das Garagendach war im Frühjahr undicht und musste neu gemacht werden, … Also auch nach dem Kredit hören die Kosten nicht auf.


xxrockh0undxx

Jup, das ham die damals nich mit einberechnet das es eben auch mal alles neu gemacht werden muss. Das Alter ist da dann auch nicht hilfreich


tischstuhltisch

Wir waren regelmäßig auswärts essen, in die Tropen in den Urlaub geflogen. War nett aber ich habe quasi finanziell Blank ins Leben gestartet. Ist ein scheiss unsichere Gefühl, dass niemand einen den arsch rettet wenn das Auto kaputtgeht. Wäre lieber weniger in den Urlaub geflogen als Kind und hätte jetzt lieber mehr Sicherheiten für meine Familie. Das alles muss ich mir jetzt mit scheiss erarbeiten. Edit: scheiss = schweiß


VRZzz

Stell dir jetzt vor, dass viele in Deutschland beides kriegen: Finanzielle Unsicherheit und keinen Urlaub als Kind!


marratj

So doof wie das ist, ist das aber auch nichts ungewöhnliches, dass man irgendwann auf eigenen Beinen stehen muss, ohne jemanden in der Hinterhand zu haben. Die einzige Finanzspritze, die ich zu meinem Start ins Erwachsenenleben bekommen habe, waren 2.300 EUR für mein erstes Auto. Und selbst die waren nur von meinem Stiefvater geliehen und mussten von mir über 6 Monate mit meinem mickrigen Azubigehalt zurückgezahlt werden.


Elestra99

Haha, alles selbst erarbeiten. Wie schlimm. Omg. Hoffentlich überarbeitest du dich nicht dabei 😂😂


Remote_Internal_8260

Das wird bei mir aufs ähnliche hinauslaufen, nur dass wir viel mehr Geld neben dem Haus übrig hätten, wenn meine Eltern nicht solch einen schlechten Umgang damit hätten. Mein Vater Alkoholiker im Sinne von Feierabend Bier aber halt nicht 1 2 sondern 4 5 dazu dann auch noch Raucher... Meine Mutter absolute shopping queen und das meist unnötig Sachen für das Haus wie z.B. zwei Saugroboter die bei dem Dreck von 5x Personen plus 3 Katzen kaum was bringen. Ich habe aufjedenfall gelernt wie man nicht mit Geld umgeht, denn ohne diesen Umgang wäre das Haus in 3 Jahren locker abbezahlt und nicht in 8 sowie es jetzt der Fall ist.


nickkon1

aBeR JeDeR FaChArBeItEr kOnNtE EiN HaUs fInAnZiErEn, HaTtE DaBeI EiN AuTo, UrLaUb uNd dIe fRaU HaT DaBeI NiChT MaL GeArBeItEt Die Realität war halt am Ende genau so, wie bei dir und wie auch heute: Ohne große Opfer, kann man kein Haus bauen.


Even_Appointment_549

Ich habe die ähnliche Erfahrung gemacht. Gelernt habe ich viele Grundlagen. Ändern muss ich das Maß an Risikobereitschaft, welche bei meinen Eltern gleich 0 ist und mir auch so beigebracht wurde.


A-Specific-Crow

Bei mir genau so, Risikobereitschaft gab's bei meinen Eltern kaum, aber die Grundlagen wurden meinen Geschwistern und mir vermittelt. Ich find's immer wieder befremdlich, wenn in meinem Freundeskreis selbst die einfachsten Sachen bei einigen Leuten nicht klar sind, bspw. wie sind die Zinsen beim Dispo, was ist der aktuelle Strompreis, wie viel kostet das Auto im Monat wirklich.


Wegwerf10011

Hat man damals auch nicht wirklich gebraucht, weil die sicheren und entspannten Alternativen so gut waren. Festgeld, Bausparer, Sparbuch etc.


False_Tourist2501

1:1 bei mir so Eigene Erfahrungen zu machen ist gut, und am Ende weiss man dann, dass die Eltern nicht in allem so verkehrt lagen 😅


AppropriateEnd4250

Das ist etwas, an dem ich auch arbeiten muss. Für meine Eltern gibt es nichts besseres als den Bausparer und das Sparbuch. Lebensversicherung? Abzocke!. Und bei allem anderen Produkten verlierst du nur. Die Bank ist der Gewinner und will dich nur abzocken. Hat mich geärgert, weil ich anstatt Ende 2015 erst Anfang 2022 in einen ETF eingestiegen bin. Das hat mich einen 5 stelligen Betrag gekostet. Positiv hervorzuheben ist, dass ich gelernt habe mein Geld nicht zu verschleudern. Ich kaufe mir etwas nur dann, wenn es im Alltagsleben dauerhaft einen Mehrwert bringt. So spiele ich gerne am PC, habe mir aber deswegen trotzdem kein "Gaming Equipment" gekauft. Laptop (damals 1600) ist 3 Jahre alt. Tastatur von Logitech um 20 Euro. Maus um 30 Euro. Zwei Bildschirme um je ca 150 Euro. Ich habe meinen Spaß.


lenny043

Nein bin der einzige jn der Familie der sein Geld wirklich investiert und seine Fixkosten immer auf den Schirm hat. Möchte nicht sagen das es ein Kulturelles Problem ist aber ich erinnere mich an meine Kindheit wo lieber Konsumiert wurde ohne Ende und Kredite für Technik, Kleidung etc aufgenommen wurde. Meine Mutter geht putzen aber eine Prada Tasche muss es schon sein. War alles mehr Schein als Sein. Mein Vater hat alles versoffen oder durch die Nase gezogen. Machen die vermutlich immer noch so aber haben keinen Kontakt. Habe nur von meiner Schwester mal was gehört sie haben +-100k Schulden.


easy1858

Durch einen Hauskredit, richtig? Richtig?


Mishka1986

Richtig?


The_mad_Raccon

Richtig?


easy1858

Das Meme hat nur 2 mal das Wort "richtig". Ihr habt alles ruiniert!


Muted-Rush2539

Richtig


Decent_Bumblebee_573

Richtig?


wursttraum

>Meine Mutter geht putzen aber eine Prada Tasche muss es schon sein. War alles mehr Schein als Sein. Ich finde leider den Artikel nicht mehr wieder, aber diese Marken machen den meisten Umsatz wohl mit genau diesen Leuten, die ihre Armut bzw. schlechte finanzielle Situation verschleiern wollen.


xTheKronos

Das betrifft wohl aber nur diese ganzen "Hype Marken mit riesen Logos", z. B. Balenciaga. Die verdienen ihr Geld nicht mit Wohlhabenden, die das ohne Probleme kaufen können, sondern mit irgendwelchen Idioten, die 4 Monate lang nur Dosenravioli fressen um einen 800€ Pullover zu kaufen.


Wonderful_Duck_443

Ja, die Sachen im Sortiment mit großen Logos werden explizit mit dem Gedanken produziert, dass sie 'minderwertiger' sind, weil vergleichsweise ärmere Leute die als Statussymbol kaufen. Auch für Outlets wird gesondert produziert, um dem Wert der Marke nicht zu schaden. Das 'richtige' Sortiment ist heutzutage auch jenseits von Gut und Böse, was Preis-Leistung anbelangt. Die Qualität hat stark nachgelassen, aber sie wollen immer mehr dafür. Manche gatekeepen dafür die Ware, die an ihr gewünschtes Publikum rausgehen soll, richtig hart. z.B. Hermès, da musst du, wenn du ein Täschchen haben willst erst mal über Wochen für mindestens den Wert des Täschchens anderen Mist einkaufen (ab 100,000€ ca) und dann bekommst du mit viel Glück eine Tasche zum Kauf angeboten. Wenn du sagst "nee, ich wollte die in braun, nicht neongrün," kommst du auf die shit list und kriegst gar nichts mehr. Es ist schade-Designer-Taschen und -Schuhe waren auch mal keine schlechte Investition (wenn man es richtig anging), aber mittlerweile lohnt es sich auf keiner Ebene mehr als der Protz-Ebene.


4ugustin4

Das Thema Hermès läuft so in den USA, aber hier (noch) nicht.  Was du hast, sind ein paar Jahre Wartezeit, wobei „meine“ auch nach 1,5 Jahren (2023) verfügbar war.  Ansonsten stimme ich dir zu. Früher hatten Designertaschen was mit „gönnen“ zu tun, inzwischen kann ich die Preise nicht mehr für mich rechtfertigen.


Wonderful_Duck_443

Oh danke für die Info! Ich war mir fast sicher, dass es hier auch so sei, weil ich (glaube ich) auch Ähnliches aus Frankreich und der Schweiz gehört habe. Wie läuft das dann mit der Wartezeit, wenn ich fragen darf?


gabbergizzmo

Das genaue Gegenteil bei mir... Meine Eltern leben schon immer in Miete, mit Konsumschulden und kaufen ständig neuen Quatsch auf Kredit... Mein Vater hofft einfach nur bis zur Rente noch die letzten Raten abbezahlt zu bekommen... Ich bin der erste der studiert hat und nennenswert Geld auf die Seite gelegt bekommt...


shadowedevilofdoom

...und als Krönung: wenn die in ein paar Jahren pflegebedürftig werden, rate Mal, was mit *deinen* Ersparnissen passiert... 😒


gabbergizzmo

Gar nix... Solange ich schön unter der 100.000€ Grenze bleibe. Und das werde ich auf jeden Fall.


CoolGain11

Ist das nicht eine Einkommensgrenze? Also die Ersparnisse bleiben doch außer Betracht meine ich.


gabbergizzmo

Ja.


shadowedevilofdoom

EDIT: scheinbar wird auf das Vermögen nur zugegriffen, wenn man im Einkommen die 100k brutto reißt. Daher nehme ich alles zurück und behaupte das Gegenteil. ........... Es gibt das Schonvermögen. Wenn du drunter liegst, bleibt es außer Betracht. Ansonsten gilt arme Eltern = du darfst max. X besitzen und alles darüber muss dazu verwendet werden, um die finanziellen Fehler deiner Eltern auszugleichen. Hoffentlich hast du bis dahin für dein Leben nicht etwa den Frugalistenplan gehabt, denn sonst hast du vielleicht viele Jahre deines Lebens wie 1 Sklave gelebt, damit sich die Pflegekasse freut :D Gesamtgesellschaftlich ist es nicht anders möglich; aus Sicht der betroffenen Kinder ist es aber traurig. Zumal man es mit solchen Eltern ja meistens auch zuvor schon an genügend anderen Stellen nicht leicht hatte bzw. im deutlichen Nachteil war.


Fancy-Salad-3191

Schonvermögen betrifft nicht die Kinder. Schonvermögen gibt es hier nur bei Eherpartnern, da diese zahlen müssen selbst wenn sie unter der 100k€ Grenze sind. Vermögen der Kinder, egal wie hoch, bleibt unberührt solange diese keine regelmäßigen Einkünfte über 100k€ brutto beziehen. Mit großem Vermögen und armen Eltern einfach nicht ü. 100k€ brutto verdienen und man ist fein raus. Macht keinen Sinn, ist aber so.


shadowedevilofdoom

Achso? Cool! Wieder was dazu gelernt...Danke, schicker Salat! Zählen die Einnahmen aus Vermögen dabei zum Einkommen?


Fancy-Salad-3191

Ja. Also Einkommen= Einkommen aus Arbeit, Kapital, Vermietung/Verpachtung, Transferkapital. Also ggf. Umschichtung von Dividendenzahlern auf reine Thesaurierung während der Pflegezeit. ;)


Stag_Beetle_

Weißt du zusätzlich, wie sich dass Brutto/Netto verhält? Werden einfach der Bruttoverdienst und die zB jährliche Bruttodividende bzw Brutto-Mieteinnahmen addiert? Oder gibt es diesbezüglich andere kreative Berechnungen?


P1nkBanana

Es geht um das zu versteuern Einkommen, was über 100k liegen muss.


Fancy-Salad-3191

Alles wird addiert.


ADKI96

Was? Ich hör das gerade zum ersten Mal und mir haut es die Kinnlade runter. Schafft man’s gegen alle Odds was aus sich zu machen, kann man dann im worst case für seine Eltern blechen. wow. Ab in die Schweiz.


Constant_Parsley_493

Ist es eigentlich sicher, dass man zu nichts verpflichtet werden kann, wenn man unter den 100k liegt? Bei mir sind die auch alle verschuldet ohne Ausblick auf Besserung


gabbergizzmo

Gemäß aktueller Rechtsprechung schon. Kann natürlich in Zukunft auch Mal auf den Tisch kommen, dass das geändert wird... Wird man dann sehen


SopBe

Mit meinen Eltern ist das Thema Geld absolut seltsam. Auf der einen Seite kommt nicht so wahnsinnig viel Einkommen rein und auf der anderen Seite werden dann doch seit Jahrzehnten durchgehend Immobilien finanziert. Versteht mich nicht falsch, das ist ja eigentlich ein super Weg. Aber als Kind dachte ich wir stehen immer kurz vor der Pleite. Meine Eltern haben uns Kindern immer Hobbys finanziert, sprich ein Instrument lernen, eine Sportart und Kinderfreizeiten in den Ferien. Aber wenn Post kam, war mein Vater immer so gestresst und genervt. Dann hat er immer meine Mutter bei der Arbeit angerufen und der Tag war stimmungstechnisch gelaufen. Meine Mutter war beim Einkaufen von Lebensmitteln immer gegen alles was nicht das günstigste war und beim Klamottenshoppen musste es ein Outlet sein und die Klamotten durfen nicht modern sein weil dann kann ich das ja nicht ewig tragen. (Zum Glück wurde dann zu meinem 12 Geburtstag gesagt, dass ich mehr Taschengeld bekomme und dafür meine Klamotten selbst kaufen muss und die Klamotten meiner Cousine musste ich dann Gott sei Dank auch nicht mehr auftragen) Mir wurde viel mitgegeben aber nicht darüber gesprochen warum wir an einigen Sachen so dolle sparen und andererseits muss es alle zwei Jahre ein neues Auto sein. Lustigerweise habe ich jetzt null Interesse an Immobilien oder Autos und merke, dass ich total gerne Geld für Lebensmittel und Klamotten ausgebe. Spare trotzdem fleißig aber bin nie gestresst beim Thema Geld. Diese Anspannung meines Vaters an Küchentisch fühlte sich immer so furchtbar an, das Gefühl, dass wir heute pleite sein müssen, weil Papa ja so seltsam ist, bleibt mir wohl ewig im Hinterkopf.


teutonischerBrudi

Es ist wirklich seltsam, dass manche Themen in der Kindheit so wahnsinnig präsent sind. Und trotzdem spricht man es niemals explizit an. Das gibt es irgendwie in jeder Familie.


SopBe

Das glaube ich auch, wenn ich mir meinen Freundeskreis anschaue. Alle haben irgendwo ein Thema, das komisch vorgelebt wurde. Aber bei mir wurde früher über gar nichts gesprochen, abgesehen davon nicht als Teenagerin schwanger zu werden. Alles andere habe ich durch andere gelernt :D (Schule, Kirche, Freunde, Bravo) Am Ende war die Lösung recht viel Taschengeld zu bekommen und alleine schauen zu müssen, wie ich damit hinkomme, das effektivste Mittel um den Umgang mit Geld zu lernen. Meine Eltern sprechen viel nicht an und lassen dann "Taten sprechen"


fwouewei

Meine Eltern haben ein Vermögen um die 1 m Euro (und bekommen zusätzlich ordentlich Rente), und meine mum kauft das billigste recycling Toilettenpapier im Angebot beim Discounter. Sowas werde ich nie, NIE verstehen. Sie spart damit vielleicht 3 Euro im Monat. Aber sie meint auch, sie merke da keinen Unterschied zum teureren Papier 🤦🏼 Ich halt aber schon, von dem billigen bekomme ich Fissuren wenn ich Mal Durchfall habe und oft auf dem Topf sitze.


SopBe

Fühl ich. Als ich in der Ausbildung mir Wohnung und Auto alleine finanzieren musste, war trotzdem genug Geld für gute Körperhygiene eingerechnet. Nicht das meine Eltern unhygienisch wären, aber ich fühl mich einfach tausendmal besser, wenn das Shampoo ordentlich ist und ich nicht durch das Toilettenpapier die Zeitung lesen kann. Einige merken gar nicht, dass sich etwas schlecht anfühlt und ändern es darum nicht.


Quiet_Possible4100

Fühlst du wirklich die Qualität von Shampoo? Das ist wirklich eine Sache bei der ich es überhaupt nicht merke


SopBe

Ich habe langes und vor allem sehr viel Haar, das viel mitmachen muss. Bin oft im Schwimmbad, regelmäßig verschiedene Haarfarben etc. Da braucht es eine gewisse Pflege, sonst habe ich Stroh auf dem Kopf. Meine Mutter hat ähnliche Haare und die stehen immer aufgeladen vom Kopf ab und sehen so trocken aus. Ihr ist das nicht wichtig, aber ich kann für 3 Euro mehr glücklich mit meinen Haaren sein, also nehme ich ein bestimmtes Shampoo und gönn mir das. Mein Mann hat da den Jackpot: er nimmt das Duschdas im 2 für 1 Angebot mit, wäscht damit seine langen Haare und alles sieht top aus. So sind wir alle unterschiedlich


akhgoesrav

Oha, das kenne ich sehr gut. War bei uns auch immer so. Da wurden dann regelmäßig Diskussionen wie „Warum arbeitest du (meine Mutter) nicht woanders?“ bis hin zu „Kannst du (mein Vater) nicht Fahrgemeinschaft zur Arbeit machen?“ geführt, wenn die Post mit einer Erhöhung kam. Kurioserweise wurde aber immer Zeug gekauft, was keiner haben wollte/bauchte. Bestes Beispiel - auch heute noch - wenn man bei meinen Eltern zum Kaffe ist: „Wir haben Minz-Schokolade gekauft, hier, iss die…“ Ich: „Ich mag aber keine Minz-Schokolade.“ Eltern: „Ja, wir doch auch nicht.“ Ich: „Okay, warum habt ihr sie dann gekauft?“ Eltern *schauen sich an, als wären bei mir oben Latten locker* „Weil es im Angebot war???!!!“ Ähnlich verhält es sich mit gefühlt 20 Paar Wanderschuhen meines Vaters, die er ja laut eigener Aussage nicht unbedingt braucht, aber die halt bei einem Discounter im Angebot waren und da schlägt man dann halt zu… 😅


Saki_Zen

Dieses Einkaufen unnötiger Sachen weil sie im Angebot waren kenne ich von meiner Mutter auch. Immer hat sie bei Woolworth oder irgendwelchen Discountern jeden Schrott den man gesehen hat gekauft. Jede Woche zwei Tüten voller Schrott mitbringen, wobei man dann nicht weiß wohin mit dem ganzen Zeug. Vieles wurde dann auch einfach doppelt bis vierfach gekauft (Beispielsweise hatten wir 4 unterschiedliche Geschirrabtropfgestelle). Natürlich sammelt sich dann einiges an Schrott an, aber es darf auch nichts weggeworfen werden… Mit dem ganzen Geld was man für diesen Müll immer ausgibt hätte man so viel besseres anstellen können. Ich weiß dass ich nie so sein werde wie sie. Deko etc. oder anderer Kleinkram der jede Oberfläche des Hauses lediglich vollmüllt wird bei mir nicht ins Haus kommen. Ebenfalls werde ich eher Sachen wegwerfen die keinen Nutzen haben und nur Platz wegnehmen (wie 3 von 4 Geschirrständern oder zig weitere Beispiele).


Ryugan1337

Vater ist selbständig. Momentan noch Chef in unserem Familienunternehmen. Hat monatlich 5-6k netto, abbezahltes Eigenheim, minimale Altersvorsorge, keine Ersparnis ( alles für essen gehen und materiellen bullshit zum Fenster raus gefeuert) und bekommt jetzt kalte Füße, weil er in paar jahren mit Mindestlohn rente da steht


ManAtAnts

Gestern noch einen Beitrag über Alterssarmut gesehen von DW, da wird so ein Fall gezeigt. 10.000 DM im Monat als Selbstständiger verdient und nichts zur Seite gelegt, jetzt muss er sich das Geld zum Einkaufen pro Woche einteilen, damit es bis zum Ende des Monats reicht. 


xTheKronos

Gibt es relativ oft. Ich kenne persönlich auch 2 solche Fälle. Da besteht die Altersvorsorge aus "Mit 55 verkaufe ich meine geile Firma für ein paar Millionen und dann gehts rund". Blöd nur wenn die Firma vorher insolvent ist.


Nabulativius

Jetzt noch Immobilienkredite aufnehmen die durch Zwangsversteigerung nicht komplett getilgt werden und so schlecht Buch führen, dass das Finanzamt 6Stellig fordert, jeden Cent der reinkommt in Spielautomaten und Zigaretten packen und du hast mein Elternhaus. Meine Eltern hätten mit Mitte 40 komfortabel in Rente gehen können, hätten sie auch nur das kleinste bisschen finanzielle Disziplin gehabt.


_HNDR1K

Dann einfach mit 54 verkaufen! /s


Ryugan1337

Tut mir leid aber sowas macht mich krank... Die YOLOn ihr Geld zum Fenster raus und dann rumheulen und auf uns die Kosten abwälzen wollen


Hinterwaeldler-83

Klassiker. Variante auch noch der Selbstständige der gut auf dicke Hose machen kann wegen Schwarzgeld (z.B. Gastro) und dann überrascht ist wenn die Quelle versiegt.


bestinhamburg

Und kriegt dann ggf. noch Grundsicherung + Wohngeld und steht 99,9% besser da als echte Altersarmut.


__surrealsalt

Grundsicherung und Wohngeld können nicht gleichzeitig bezogen werden. Wie sieht den "echte" Altersarmut sonst für dich aus?


Former_Star1081

Nee meine Eltern sind definitiv nicht finanziell "diszipliniert". Wenn die Flasche Rotwein 30€ kostet, ist das nichts ungewöhnliches. Wenn der Umbau im Garten 20.000 Euro kostet, wird das auch gemacht. Es wird viel verreist, Altersteilzeit gemacht und gut gelebt. Sie sind nicht unvernünftig oder so. Sie leben einfach gut. Es kommt auch genug Geld rein.


DerBanzai

Meine Eltern auch. Aber für was soll man mit 60 nach einer Krebserkrankung noch sparen? Da hau ich auch alles so schnell wie es rein kommt beim Fenster wieder raus.


Former_Star1081

Krebserkrankung gibts meinen Eltern glücklicherweise nicht, aber trotzdem leben sie ihr Leben und sparen nicht ohne Ende.


marratj

Wofür auch? Klar, ein bisschen was für die Nachkommen zum Erben aufheben, wäre sicherlich ganz hübsch für diese. Aber wenn’s den Kindern selbst finanziell gut geht, warum sollte man es sich dann nicht auf der Zielgeraden des Lebens nochmal gutgehen lassen?


Former_Star1081

Klar volles Rohr. Ich brauche kein Erbe, aber das Haus gibts trotzdem.


expert_on_the_matter

Wenn genug Geld reinkommt kann man das alles machen und es ist immer noch diszipliniert.


Former_Star1081

Klar, es gibt halt keinen Sparfetisch, wie es ja doch in dem Sub oft vorkommt. Finde ich auch besser so. Ich brauch kein Erbe. Hab schon die besten Startbedingungen ins Leben bekommen.


Limis_

Unheimliche, ins absurde ausufernde finanzielle Disziplin - überzeugt protestantisch, den Werteverfall der Kirche anprangernd, erzkonservativ - aufgewachsen im Nachkriegsdeutschland, DDR - 45 Arbeitsjahre, 3 Tage krank, Ruhestand - viel gereist, zumeist im religiöseren Osten (man kommt unter bei Bekannten und Klöstern), nie mit der Intention der Erholung, immer in einem kulturell, religiösen Kontext - klassische Musik, Briefmarken, Literatur (Solschenizyn etc.) - im Alltag wird jeder Cent umgedreht, nur die (günstigste) Kantine leistet man sich, der Rest wird gespart - Kleidung und alle Nutz- und Gebrauchsgegenstände werden erst entsorgt, wenn irreparabel - kaum Neuanschaffungen - gereist wird mittlerweile weniger - auch nicht auf Anraten - das Leben ist strukturiert, einfach, sparsam - trotzdessen Zufriedenheit - vermisst werden nur alte Verwandte/Bekannte und die einfachere, bescheidenere Zeit in der DDR sowie deren Gaststätten


SgtDonMalarkey

Sehr interessanter Einblick. Danke


FurunkulusMaximus

Ja, mein Vater war Zeit seines Lebens mindestens genauso diszipliniert wie ich. Er hat immer sehr gut Geld verdient und immer investiert, hat dann mit 50 gefired lange bevor FIRE ein Thema wurde. Da gab es eben ein paar Lektionen für das Leben mit. - Keine Schulden außer für Immobilien. - Halte deine Finanzen und Unterlagen in Ordnung. - Gönn' dir, wenn du es dir leisten kannst, aber übertreibe es nicht. - Du musst niemanden beeindrucken. - Behandle deine Angestellten immer so, wie du auch behandelt werden willst. Meine Eltern sind ganz gut vermögend, aber leben eher unscheinbar. Kein Cayenne vor der Tür, auch wenn sie es sich problemlos leisten könnten, keine Rolex am Arm, aber dafür Genuss im Kleinen.


Fluxx1001

das ist der Weg 👌


[deleted]

[удалено]


silima

Der Dispo war immer rot und es kam ständig irgendwelche Gadgets ins Haus. Das Haus gehört übrigens komplett meiner Mutter, finanziert durch meinen Großvater. Meine Eltern waren nicht verheiratet.


peterwirtz

Mein Vater war (zu) lange selbständig und hat ordentlich Schulden aufgebaut. Mit dem Erbe von Oma diese Schulden dann abbezahlt und den Rest in relativ kurzer Zeit für den unnötigsten Scheiß und teure Urlaube verblasen. Jetzt wird gejammert, dass man ja kein Geld habe. Also keinerlei Disziplin.


Dangerous-Map-6675

Hier ebenso


Knopfmacher

> Beispielsweise werden alte Möbel, Fahrräder, Technik immer repariert und erst neu gekauft, wenn wirklich nichts(!) mehr geht. Ist das nicht selbstverständlich, Sachen möglichst zuerst zu reparieren?


Conscious-League-499

Denke früher, je nachdem wie weit zurück, war vieles auch noch besser zu reparieren weil einfacher gebaut und auch zur Reparatur vorgesehen. Außerdem hatten noch mehr Menschen Berufe im Handwerk oder der Produktion und sowohl Zugang als auch Erfahrung mit Werkzeugen und den Raum dafür diese einzusetzen (Schuppen, Garage, Keller)


keylu

Reparieren ist leider auch einfach teuer, zumindest in Deutschland. Würde gern mein Fahrrad reparieren, aber neben fehlender Expertise, mangelndem Werkzeug und zu wenig Platz fürs Selbermachen (und ich habe auch keine Lust drauf) sind das Problem leider auch einfach die hohen Lohnkosten, wenn man es reparieren lassen will... Habe 200€ (gebraucht) dafür gezahlt und ein paar kleinere Sachen reparieren zu lassen, kostet mich im Endeffekt mehr, als ein weiteres gebrauchtes Fahrrad zu kaufen. Das Gleiche gilt auch für Smartphone-Displays, Küchengeräte, meinen Gürtel, Klamotten mit zB kaputten Nähten und so weiter und so fort. Hilft natürlich auch nicht, dass alles immer billiger verarbeitet ist und schneller kaputt geht


BloodstainedMire

Da könntest du aber trotzdem noch aus sportlichem Ehrgeiz versuchen die Sachen zu reparieren. Wegschmeißen tust du sie ja eh.


Nairala3

Vielleicht einfach mal selber Nähen?gibt es bei Euch eine gemeinnützige Fahrradwerkstatt? Oder ein Repair Café?


cebel2

Naja früher wurden die Sachen auch in Deutschland hergestellt, da hatte man einen anderen Bezug dazu


BecauseOfGod123

Eben. Früher wurden die Arbeitsstunden für Produktion auch im Inland entlohnt. Da war der Gradient zum reparieren lassen ein ganz anderer als heute wo wir uns jeden Ramsch aus billiglohn-Ländern einfliegen lassen.


lurkdomnoblefolk

In meiner Familie reparieren Alltagsgegendtände nur die Leute, die auch beruflich reparieren: Die Handwerker (Großelterngeneration) und die Chirurgen (Kindergeneration). Wir Enkel sind alle Schreibtischtäter, die meisten davon promoviert. Wir können wenn es hoch kommt mal ne Lampe anschließen, ohne in der Notaufnahme zu landen.


South-Beautiful-5135

Heutzutage leider nicht mehr. Oft ist es auch einfach nicht mehr möglich. Einen Röhrenfernseher konnte man damals, wenn man das technische Verständnis hatte, noch selbst reparieren. Mach das mal mit einem aktuellen Fernseher.


Substantial_Back_125

Gehen Fernseher denn kaputt? Ich bin Mitte 40 und habe in meinen Leben zwei Stück gekauft. Die funktionsfähige Röhre habe ich irgendwann verschenkt, der Flatscreen läuft bis heute.


diabolic_recursion

Letztlich erlebt. Häufigster Grund: Elektrolytkondensatoren (insb., aber nicht ausschließlich in Netzteilen aufzufinden). Die haben eine Paste drin, die einen Flüssigkeitsanteil hat. Der verdunstet mit den Jahren. Irgendwann speichert das Teil dann halt keine Energie mehr und das Gerät bekommt nicht die nötige Spannung.


Substantial_Back_125

Meinst Du Elektrolytkondensatoren? (ElKos) Die könnte man auch heute evtl noch tauschen, da idR eher großvolumige Bauteile mit lötbaren Kontakten


azbvras

Ich habe vor 10 Jahren meinen 20 Jahre alten (und damals 500€ teuren!) 22" TFT Monitor repariert, indem ich bei elko-verkauf (gibts leider nicht mehr) ein zum Monitor passendes Kondensatoren-Kit gekauft und mit etwas Hilfe neu eingelötet habe. Er läuft heute noch. Und ich fühle mich heute noch wie McGyver.


battlebotbert

Mein Großvater hat noch kaputte Blumenvasen repariert, muss zugeben, das würde ich heute nicht machen sondern neukaufen.


Left_Mountain6300

Ne, man ist doch froh, wenn man einen guten Grund hat einen 2 Zoll grösseren Fernseher zu kaufen. Leider will mein Beamer von 2011 einfach nicht kaputt gehen.


Necessary-Bullfrog86

Frag mal die Nachbarn, die sind die absoluten Konsumopfer und jeden Tag kommt mindestens einmal Amazon und Co. , und bei jedem Sperrmüll stehen quasi unbenutzte und nicht kaputte Möbel vor der Tür. Alle 2 Jahre neuen Fehrnseher, E-Roller für die Kinder und immer die neuesten Handys für alle


Schnuribus

Man kann auch Lebensmittel und günstigere Sachen bei Amazon kaufen. Warum soll ich in ein Geschäft gehen und es mir doppelt so teuer holen…


Necessary-Bullfrog86

Lebensmittel sind von Teegut und idR nicht billiger auf Amazon, eher teurer, aber ja verstehe zumindest den Punkt. Getränke sind so das einzige, was die im Supermarkt einkaufen habe ich das Gefühl. Die meisten Pakete sind aber kein Essen, sondern Klamotten, Geräte, oder Beautyprodukte


fishface_92

Hab einen Sommer bei der Post gearbeitet. War echt fassungslos wie viel manche teilweise bestellen. Es gab Haushalte, bei denen musste ich täglich zwischen 3 und 10 Pakete liefern. Ich konnte das gar nicht nachvollziehen und meist immer was von Zalando, H&M und Amazon dabei. Solch ein Konsumverhalten ist für mich einfach abstoßend.


Rei-Chama

Geht halt schon oft gar nicht mehr oder es lohnt sich nicht. Von meinem Rührgerät ist ein Schneebesen kaputt gegangen. Der zweite hebt auch nur noch grad so. Es gibt aber keinen Ersatz vom Hersteller. Und andere Sets kosten soviel wie ein neues. Kann ich es auch gleich neu kaufen


katzenthier

Was gerne vergessen wird: Die Wegwerfmentalität kann auch enorm praktisch sein für denjenigen, der sie zu nutzen weiß und dann auf dem Second-Hand-Markt gute Sachen für sehr wenig Geld erwerben kann. Sofas und Fernseher sind da Extrembeispiele für enormen Wertverfall bei gleichzeitig sehr geringem Qualitätsverfall.


Buchlinger

Mein Vater ist ein gut bezahlter pensionierter Beamter mit der Geduld eines Kleinkindes. Anstatt für Dinge zu sparen, was bei seinem Gehalt wirklich schnell gegangen wäre, hat er sich ständig so richtig dämliche Kredite mit quasi nicht existenter Tilgung aufschwatzen lassen. Nach seiner Einweisung ins Heim haben wir zwischen seinen Schallplatten noch versteckte Kredite gefunden. Erst dann wusste ich endlich, weshalb wir verhältnismäßig immer so wenig Geld und kaum Ersparnisse hatten. Meine Mutter hat leider nie über Geld gesprochen und alles den Mann machen lassen. Meine Großeltern hingegen haben ihr Bargeld noch in Kopfkissen eingenäht, weil sie Angst vor Krisen hatten, aber zu dumm waren, um zu verstehen, dass eingenähtes Geld ebenfalls seinen Wert verlieren kann. Also war meine ganze Familie einfach eine Vollkatastrophe der finanziellen Bildung. Meine Partnerin und ich kennen unsere Finanzen hingegen und reden auch offen darüber. Unser Kind hat zur Geburt ein Juniordepot bekommen. Wenn er dies zu seinem 18. Geburtstag nicht anfasst, sondern weiter investiert, werde ich dort weiterhin einzahlen, bis er das Geld wirklich braucht. Mit ETF-Besparung habe ich ebenfalls erst sehr spät wegen meiner Familie angefangen. Seit der Telekom waren Aktien und die Börse immer das böse Unbekannte. Hat mich ein gutes Jahrzehnt gekostet, dieses Gespenst aus meinem Hirn zu bekommen. Meine Mutter denkt immer noch, das ich über Nacht mein gesamtes Vermögen verlieren könnte. TLDR: Auch wenn ältere Generationen eventuell strikter beim Thema sparen waren, war die Art und Weise des Sparens bei den meisten einfach nur dämlich. Unsere Eltern und Großeltern hätten in irgendwelche Tech-Aktien investieren und damit Millionäre werden können. Mit Glück haben sie ihr Geld zumindest auf ein Sparbuch gepackt, auf das es früher noch gute Zinsen gab. Viele haben ihr Geld leider in bar irgendwo gebunkert und ihr Geld damit selbst entwertet, weil sie eben null finanzielle Bildung hatten. Sie haben ausschließlich aus Angst gehandelt.


Substantial_Back_125

"...Unsere Eltern und Großeltern hätten in irgendwelche Tech-Aktien investieren und damit Millionäre werden können..." Meine Elterengerenertion hat im Dot Com Crash schon in Technologie investiert, wie so viele. Die meisten hatten damit halt Totalverslust. Nasdaq ging um über 90%(?) runter, Nemax war quasi Totalverlust, das wurde niemals mehr. Ich hab damals in jungen jahren auch schon migemacht und dachte 1998 oder 1999 Suchmaschinen werden der heiße Scheiß. Kannst ja mal schauen, was aus Yahoo geworden ist. Apple stand damals vor der Pleite, die Aktien wollte niemand mit der kneifzange anfassen. Intel war absolut uneinholbar dominierend, aber irre teuer. Microsoft stand mehrfach vor der Zerschlagung. Mobiltelefone waren nichts besodners, hätte man dort investiert dann wohl in die Marktführer: Siemens oder Nokia. Dann gabs natürlich die ganzen Zukunftsfirmen wie EM TV. Geld in Cisco Systems zu stecken erschien damals genauso sinnvoll wie es heute in Nvidia zu stecken. https://preview.redd.it/ujnxzsqz4h8d1.png?width=537&format=png&auto=webp&s=0c07c161ebc22b61c866d132bdb8f573b743d8f8 Diversifiziert hatte ich auch. Im Januar 2000 Uni Technologie und Uni 21. jahrhundert gekauft und 2014 dann jeweils mit großen Verlusten verkauft.


Elestra99

Sehr guter Kommentar , sollte weiter oben stehen . Kann man gut sehen das nicht immer alles nach Plan verläuft und auch der heilige Gral nicht die Lösung aller Probleme sein wird.


Wonderful_Duck_443

Einen Erfahrungsbericht von dir würde ich hier auch gerne mal lesen!


Substantial_Back_125

Das ist schnell erzählt. ab 1998 Soldat, viel Geld übrig und investiert (aktive Fonds) ab 2000 Student, Depot entspart (maximal blödes timing wegen Dot Com crash) ab 2007 gearbeitet, Geld weitgehend verbraucht, wieder angefangen mit kleinem Lohn ab 2009 Finanzkrise, weitgehend die Lust verloren 2014 meine Technologiefonds aus 2000 frustrietr mit viel Verlust verkauft in der Zeit Geld überwiegend auf dem Tagesgeld (ein Aktienfonds, etwas Gold), wegen vielleicht Immobilienkauf, Immobilienpreise stark angestiegen, Zinsen dafür gefallen. ein paar Jahre keine Lust mehr auf sparen, erschien mir irgendwie sinnlos. später nach deutlicher Lohnerhöhung dann doch wieder angefangen, vom FIRE Konzept gelesen, auf ETF Depot umgestiegen Bin heute immer noch Mieter, wobei das kein Drama ist. Ich hab manches im Rückblick falsch gemacht und hatte zeitlich auch etwas Pech, trotzdem bin ich heut auf 'nem guten Weg. Meine Altersvorsorge scheint heute schon weitgehend durch, jetzt stehen noch die Fragen an Immobilie ja oder nein und wie optimiere ich die work-life balance. Jedenfalls habe ich zwei große Bösencrahs mitgemacht. Bei Covid war ich anfangs noch nicht stark in Aktien investiert, das empfand ich daher eher als Chance und das war ja quasi nach 2 Monaten wieder vorbei. Die beiden anderen Krisen waren leider ein völlig anderes Kaliber, vor allem die Finanzkrise noch mal als Nackenschlag oben drauf war extrem demotivierend. So 2021 dachte ich es wird von der Euphorie her wieder so ähnlich wie 1999, aber der Krieg 2022 hat das dann doch wieder etwas gedämpft, was imho gut war. Ich würde jedenfalls mit meinem heutigen Depot keinen jahrelangen Crash um 60% auhalten, wenn ich 100% in Aktien wäre. Das Problem mit diesen Crashs ist, dass Du nach -60% 2-3 Jahre später eben nicht voller Euphorie bist, weil Du billig kaufen kannst und es ab jetzt nach oben geht. Dass das der Tiefpunkt war weiß man immer erst viel später. Zu dem Zeitpunkt sind die Titelseiten der Zeitungen noch voll mit dem wirtschaftlichen Weltuntergang und Du denkst, es geht noch immer weiter nach unten.


xTheKronos

>Erst dann wusste ich endlich, weshalb wir verhältnismäßig immer so wenig Geld und kaum Ersparnisse hatten. Meine Mutter hat leider nie über Geld gesprochen und alles den Mann machen lassen. Meine Großeltern hingegen haben ihr Bargeld noch in Kopfkissen eingenäht, weil sie Angst vor Krisen hatten, aber zu dumm waren, um zu verstehen, dass eingenähtes Geld ebenfalls seinen Wert verlieren kann. Das Problem ist ja auch noch, dass man das Geld danach wieder finden muss. Das klingt so nach "Wir haben bei Ebay einen alten Kühlschrank gekauft und hinter der Verkleidung waren 20000 DM". Das Problem hat bei meinen Großeltern schon angefangen als mein Opa mal im Krankenhaus war und die Oma nicht wusste wo das Geld ist, weil mein Opa es auf dem ganzen Grundstück versteckt hat. Oder als er mal eine Zeitlang stark verwirrt war und an halb öffentlichen Orten tausende von Euro verloren hat.


BlaxeTe

Mein Vater hat über Jahre mit seinem Konsumverhalten dafür gesorgt, dass wir nie genug Geld hatten. Immer Autos auf Pump und kaputt gefahren, immer Fernseher über Nacht laufen lassen ohne im Wohnzimmer zu sein, viele Verträge die Wucher waren abgeschlossen und nie drum gekümmert weil zu faul.. Seit der Trennung meiner Eltern vor 20 Jahren haben wir mehr Geld übrig gehabt denn je, obwohl mein Vater fast 3500 netto verdient hat und meine Mutter „nur“ knapp 3000. Meine Mutter musste uns fast komplett alleine durchbringen. Auch heute nörgelt er über zu wenig Geld, obwohl er mit fast 2000€ Pension auf dem Dorf echt gut leben sollte. Die Autokredite laufen aber halt immer noch. Also nein, von meinem Vater habe ich gar nichts gelernt was das angeht, das kam alles von meiner Mutter! Danke Mama, bist eine starke Frau! ❤️


Conscious-League-499

Meine Eltern sind sind finanziell nicht undiszipliniert, aber investieren ihr Geld leider auch nur miese bei der Volksbank in Zinsen massiv unter Inflation.


sh1bumi

Ja und nein. Mein Vater (Jahrgang 1945) war lange Zeit spielsüchtig (Casinos). Abgesehen davon war er aber eher sparsam unterwegs und ist nie in den Urlaub gefahren oder geflogen und kauft beim Discounter ein. Mittlerweile ist er in Casinos gesperrt und bis auf einen Schein Lotto pro Monat spielt er nichts mehr. Aus der Privatinsolvenz ist er auch raus. Er raucht und trinkt nicht. Meine Mutter (Jahrgang 1954) dagegen ist der Meinung sie könne besser mit Geld umgehen als er. Ist aber nicht der Fall. Sie hat haufenweise unnötige Konsumkredite, raucht und verpulvert viel Geld für Urlaube und Luxusartikel wie hochwertige Gesichtspflege. Höhepunkt des ganzen ist noch ein Kredit den sie für ihren damaligen Freund aufgenommen hat um seine Tischlerei zu retten. Mittlerweile sind sie getrennt, der Kredit läuft aber auf sie weiter. Das Geld hab sie natürlich niemals wieder gesehen. Sie arbeitet vollzeit UND bezieht seit Anfang 2023 99,99% Teilrente. Damit kommt sie auf ein Einkommen jenseits von 2500-3000€ netto und beklagt sich immer noch, dass das Geld nicht reicht. Dennoch meint sie 3-5x pro Jahr in den Urlaub zu fliegen.


SemperBavaria

Keinerlei finanzielle Bildung bei den Eltern außer das obligatorische Knax-club Sparbuch gab es keine Empfehlungen. Immobilien ja, aber halt auch eher aus dem Grund dass man in der Rente keine Miete mehr bezahlen möchte und nicht als Anlageobjekt.


OliveCompetitive3002

Bei meinen Eltern (warum eigentlich nur Väter) war das Ausgabenverhalten in der Summe sehr erfolgreich. Ein guter Mix aus Investieren, Risiko, Absicherung und Leben. Beim Punkt Konsum hat es gerne wilde Blüten getrieben. Da wurde sich dann Gedanken über die Cents der Briefmarken gemacht und das hochemotionalste Thema waren die Kosten für die Druckerpatronen. Da ging der Puls hoch! We den Pfennig nicht ehrt und so. Gleichzeitig wurde belustigt im Nebensatz erwähnt, dass der neue Wagen auch gut und gerne mal 20 Liter Super Plus auf 100 km verbraucht, wenn man auf die Tube drückt. 😅


4ugustin4

Ich fühle es. Mein Vater war Arzt mit eigener Praxis, hat aber die Tankstellenpreise (vom Dachfenster aus mit dem Fernglas) gecheckt, um da zu sparen.  Das Tankdilemma sitzt sehr tief in mir. 


Sessionlover

Ist denke ich sehr differenziert zu betrachten. Gegenüber vielen „Vätern“ leben wir heutzutage schon alleine deshalb „sparsamer“ weil wir in Aktien investieren, bzw. auch in ETFs investieren können. Wie viele ältere Herrschaften haben überhaupt kein Depot, weil „Aktien böse sind“? Und Glücksspiel ist auch so ein Ding: Ich kenne deutlich mehr Ältere, die Lotto spielen, als jüngere. Das mit dem Reparieren ist auch so ein Ding - klar hat man früher alles mögliche repariert, wo es nur ging. Hattest dann auch entsprechende Anbieter, die dir das günstig wieder hergerichtet haben. Heutzutage ist es aber eben häufig günstiger, wenn du ein neues Gerät kaufst, anstatt die aufwändige Technik teuer reparieren zu lassen. Lange Rede kurz: Ich konnte auch nicht allzu viel Finanzbildung mitnehmen - die Vertrauen gefühlt immer noch nur ihrer Sparkasse und dass das Geld dort auf dem Konto verwahrt wird. Das Einzige, worum ich meine Eltern etwas beneiden kann, sind am Ende ihre Immobilien. Aber das ist am Ende eben mehr Glück, als Verstand, dass die in den letzten 10 Jahren so einen Run hatten.


AggressiveYam6613

„Und Glücksspiel ist auch so ein Ding: Ich kenne deutlich mehr Ältere, die Lotto spielen, als jüngere“.  sind die jüngeren nicht bei den sportwetten?   


Conscious-Wall4909

Lotto ist echt der Hammer. Meine Großeltern haben sicher in ihrem Leben einen kleineren fünfstelligen Bereich verjubelt. 


Cornlinger

Meine Eltern hatten eine sehr strikte finanzielle Disziplin bei Ausgaben und haben mir und meinen Geschwistern das so auch indirekt beigebracht, haben aber auch nicht unnötig an allen Ecken und Enden gespart. Sie haben z.B. ein Haushaltsbuch geführt und so genau gewusst, wo wie viel Geld hingeht, aber bei notwendiger Ausrüstung für sich und uns Kinder nicht unnötig gespart, wenn z.B. eine Fahrradreparatur fällig war. Auch der Führerschein wurde bei uns von den Eltern bezahlt. Ein Geburtstags- oder Weihnachtsgeschenk hat generell aber maximal 100-200€ kosten dürfen, größere Wünsche wurden dann mit dem Zusammenlegen beider Events gedeckt. So sind wir nie groß in Richtung Konsum, sondern stärker in Richtung Sparen und sinnvolles Investieren erzogen worden. Mein Papa ist zusätzlich noch Bilanzbuchhalter, entsprechend konnten wir alle sehr schnell mit Budgets etc. umgehen. Als Kind hatte ich so im Vergleich zu Klassenkameraden jahrelang den Eindruck, dass wir "arm" wären, weil deren Eltern ihnen ständig jeden Wunsch erfüllt haben. Irgendwann in meiner Jugend hat es dann Klick gemacht, wie wohlhabend wir tatsächlich sind. Meine Eltern haben das sehr großzügige Haus, in dem wir leben, 10 Jahre nach Bau (Baujahr war 1995) bereits abbezahlt gehabt, meine Mama war fast 10 Jahre lang bei uns Kindern daheim und hat dann nach und nach mit halber und voller Lehrverpflichtung wieder unterrichtet, mein Papa hat sich nach dieser Phase selbstständig gemacht und hatte natürlich auch nicht sofort den Verdienst, den er davor als Prokurist eines Mittelständlers hatte. Zusätzlich hatten meine Eltern die Möglichkeit, viel Zeit mit uns zu verbringen - wir waren also auch in dieser Hinsicht reich an Zuneigung, während ich bei einigen meiner reich beschenkten Klassenkameraden bemerkt habe, dass sie am liebsten alle Geschenke gegen mehr Zeit und Zuneigung ihrer Eltern eingetauscht hätten. Edit: Vor allem im Bezug auf Konsum und Geschenke habe ich mir geschworen, es genau so wie meine Eltern zu handhaben, da wir so trotz objektiven Reichtums keine verzogenen Gören geworden sind und deutlich besser mit Geld umgehen konnten als viele in der Vergleichsgruppe. Generell hat uns die Erziehung auch unabhängiger gemacht, da für Zusatzgeld halt in den Ferien arbeiten gegangen wurde. Selbst als ich mich selbstständig gemacht habe, haben meine Eltern darauf bestanden, dass ich für die Kaution meines ersten Büros selbst Geld aufbringe und es mir nicht einfach bei ihnen leihen kann. All das hat mich gut in die richtige Richtung geformt und mir ein gutes Händchen für Geld gegeben, finde ich.


azbvras

Perfekte Work-Life-Finance-Balance.


Altruistic-Yogurt462

Das ist bei mir ne Spannende Story. Mütterlicherseits: 1921 große Weberei im Ruhrpott verkauft. Dann kam Hyperinflation: alles weg. Seit dem hat’s 2 Generationen gebraucht bis dieser Schlag aufgeholt wurde. Wert auf gute Bildung wurde gelegt. Damit einher ging eine Sparbuchmentalität, bei meinen Großeltern eher eine „unters Kopfkissen“ Mentalität. Da konnte ich sparsam Leben schon lernen, aber nicht das investieren. Väterlicherseits: Großvater war Unternehmer, ist aber früh gestorben. Mein Vater war sehr sparsam/geizig aber hat schon in den 90ern an der Börse angelegt. Im neuen Markt schön die Finger verbrannt. Die Einstandskurse bei BASF und Co. Sind der absolute Wahnsinn. Hat nen Krassen Deutschland Bias. Mit ihm rede ich oft über investieren und Börse, er hat mich auch in diese Richtung geschubst (zum Glück). Ich: bin gut ausgebildet (MINT) und versuche eigentlich nen gesunden Spagat zwischen Investieren und gutem Leben zu schaffen. Die Extreme meiner Eltern versuche ich positiv einzusetzen.


BasilofMakedonia

Vater betrieb zwar finanzielles Micromanagement, aber hat sich mit Immobilien etwas übernommen. War lange Zeit Alleinverdiener. Hat immer überdurchschnittlich verdient. Mutter allerdings die allermeiste Zeit Hausfrau, außer hier und da ein paar Teilzeit- oder Minijobs, wo sie bestenfalls ein "Taschengeld" verdient hat. Eltern haben Anfang der 2000er ein Haus in einer anderen Stadt gebaut, sind dort wegen Vaters Arbeit hingezogen. Da Vater Ansprüche hatte, wurde es ein Haus, das man auch stolz herzeigen konnte und erheblicher Teil des Einkommens der Familie floss in die Bedienung des Kredits. Zur Weltwirtschaftskrise verlor Vater den Job, Haus war natürlich nur geringfügig abbezahlt. Fand dann zum Glück bald eine neue Stelle, allerdings in der alten Heimat. Deswegen musste die Immobilie verkauft werden und der Kredit abgelöst. Finanziell vermutlich ein großes Minusgeschäft. In der alten Heimat ging das Spiel von vorne los. Erneuter Kauf einer Immobilie (war sogar verdächtig günstig, trotz Lage im Vorort einer hochpreisigen westdeutschen Stadt, aber dazu gleich). Paar Monate im neuen Haus gewohnt, schon bald festgestellt, dass es eine Bruchbude ist. Kernsanierung war nötig. Mussten zur Miete in eine kleine Wohnung, während das Haus (Baujahr 1960) wieder bewohnbar gemacht wurde. Großer Kostenpunkt war vermutlich der Austausch der alten Elektroheizung gegen eine Wärmepumpe. Zusätzlich mussten überall die Böden raus, darunter stand das Wasser. Als die Immobilie dann mehr schlecht als recht saniert war, da das Geld langsam knapp wurde, kam es zu einer teuren Scheidung der Eltern. Beide standen im Grundbuch, Mutter wollte aber mit der Immobilie nichts mehr zu tun haben und wurde ausbezahlt. Wohnungssuche war aber schwierig ohne eigenes Einkommen und mit den Kindern. Aus der Immobilie wurden daher zwei Wohneinheiten gemacht, Vater wohnte ganz oben in seiner Wohnung, Mutter mit den Kindern im Rest des Hauses. Hört sich simpel an, vorher gab es aber ein 6-jähriges Scheidungsverfahren. Inzwischen ist Vater 60, wohnt im immer noch nicht abbezahlten Eigentum. Kinder alle volljährig. Mutter ohne nennenswertes Einkommen oder Vermögen. Ihr Wohnrecht in der Immobilie endete mit der Volljährigkeit aller Kinder, sie ist aber immer noch dort wohnhaft. Wohnungssuche ist ja schwierig und Vater zum Glück großzügig. Bei der Altersvorsorge wurde weitgehend auf die gesetzliche deutsche Rentenversicherung gesetzt. Vater hat immerhin durch seinen konstant hohen Verdienst ordentlich Rentenpunkte gesammelt (nach der Scheidung hat Mutter was abbekommen). Dazu hat Vater noch die Immobilie, die er teils vermieten kann. Dürfte halbwegs versorgt sein in der Rente. Sorgen bereitet mir Mutter, die keinerlei Vermögen hat (trotz Zugewinnausgleich und einer Erbschaft) und auch nach Scheidung und Volljährigkeit der Kinder nie wirklich im Berufsleben Fuß fassen konnte.


Mysterious-Order-121

Meine Eltern sind jetzt beide 65. Haben das Haus vor 2 Jahren abbezahlt und machen jetzt zum ersten Mal seit 30 Jahren wieder einmal Urlaub pro Jahr. Haben sich Anfang des Jahres Hochbeete für knapp 8000€ gegönnt für den Garten und ich sage mir die können ruhig ihr Geld ausgeben. Nächstes Jahr steht ein neues Auto bei denen an xD (8 Jahre sind wieder Rum)


Kosumgut

Ich bin ein sehr fantasievoller Mensch, aber mir fehlt die Vorstellungskraft, wie man für 8000€ Hochbeete kaufen soll. Also sind es einfach hunderte Hochbeete oder….? Idk. :D


Shinlos

Kann ich so unterschreiben. Geld wurde in allererster Linie ins Haus investiert es wurde alles was ging selbst gemacht. Urlaub gab's nur im Zelt bis ich so 12-13 war, dann geteiltes Ferienhaus mit befreundeter Familie. Mein Vater ist dann mit der Zeit aufgestiegen beruflich und dann wurde auch etwas mehr gegönnt (auch mal im Winter Urlaub). Geflogen bin ich mit der Familie aber auch zB nur genau ein Mal. Jetzt leben meine Eltern natürlich auch sehr gut mit abbezahltem Haus, dem einen oder anderen Erbe und guter Rente. Sei ihnen meiner Meinung nach gegönnt. Es sei angemerkt, dass meine Mutter bei uns eher die Finanzspezialistin war und ich den Titel "...eurer Väter" in dem Kontext nicht zu 100% mitgehen kann.


xTheKronos

Absolut nicht. Mein Vater ist komplett am Arsch. Er hat realistisch betrachtet zuletzt in den 80ern richtig gearbeitet. Er hat 2 Firmen meines Opas übernommen. Die eine hat er 1991 zugemacht weil es ihm zu viel Risiko war. Im Prinzip wäre das das Zeitpunkt gewesen wo er aller spätestens hätte sagen müssen "OK, das ist ein nettes Hobby, aber ich brauche einen richtigen Job". Hat er aber nicht. Er hat immer bei meinen Großeltern im Haus gewohnt und die haben ihm alles finanziert. Wenn er am Jahresende 10000€ verdient hat war das alles für sein Privatvergnügen. Seitdem mein Opa gestorben ist geht es komplett bergab. Er wohnt alleine auf 400qm. Es gibt Räume, die er seit Jahren nicht mal betreten hat. Er hat keine Krankenversicherung, zahlt nicht in die Rentenversicherung ein, hat pro Jahr 10-15k Einnahmen bei realistisch betrachtet 50k Fixkosten wenn er sich nicht selbst bescheißen würde, kann im Winter nicht mehr heizen, hatte Jahrelang kein Auto und hat dann auch nicht mehr das Haus verlassen usw. Bezüglich realer Problemlösungen ist er völlig uneinsichtig. Wenn er morgen 20 oder 30 Stunden die Woche arbeiten würde und 2 von 3 Stockwerken vermieten würde, würde er leben wie ein König, will er aber nicht. Stattdessen hockt er in seiner Wohnung, ohne Krankenversicherung, diesen Winter komplett ohne Heizung und vegetiert vor sich hin. Mit seiner Selbstständigkeit ist er im Jahresdurchschnitt maximal 10 Stunden pro Woche beschäftigt, vielleicht auch nur 5. EDIT: Dazu kommt dann noch, dass das wenige Geld was er hat so absurd ausgegeben wird, dass man es nicht vorstellen kann. Nur mal 2 paar Beispiele: * Er hat kein Smartphone, noch nie das Internet benutzt, aber einen Handyvertrag für 50€ im Monat. * Er hatte 2 Kühltruhen aus den 1960ern im Betrieb, die bis oben hin mit Zeug von meinen Großeltern vollgestopft waren. Da war Zeug drin was teilweise 50 Jahre alt war. Nachdem ich ihm Jahrelang erzählt habe was das für ein Wahnsinn ist hat die dann endlich mal entsorgt. Diese Liste könnte man ewig erweitern und das Problem ist, dass er da null einsichtig ist und noch nicht mal versteht warum das vielleicht ein Problem ist. Er versteht auch überhaupt nicht wie desaströs seine Lage überhaupt ist. Er ist der festen Überzeugung, dass es ihm ja blendend gehen würde wenn er 200€ mehr im Monat hätte, weil er dann ja 10x Essen gehen kann und dann ist das Leben schön. Dass selbst 2000€ mehr im Monat in seiner Lage keinen Unterschied machen, sondern nur dafür sorgen, dass es langsamer bergab geht, versteht er absolut nicht. Weil er seit Jahrzehnten nicht mehr am Wirtschaftsleben teilgenommen hat versteht er auch überhaupt nicht wie teuer Dinge mittlerweile sind. In seinem Kopf sind da überall noch die Preise aus den 1980ern, weil das die letzte Zeit war in der es noch so richtig lief. Zumindest sein Wohnhaus ist noch halbwegs in Schuss, aber trotzdem in einem Zustand, dass die nächsten 30 Jahre doch mal die ein oder andere Sanierung ansteht, die over all auch mal 6-stellig sein können. Dazu kommen Hallen, Scheunen, Maschinen usw.


miliolid

Ich habe total nichts von meinen Eltern gelernt. Ueber Geld wurde nie gesprochen, war aber irgendwie immer da. Also Extras gab es nicht, da Arbeiterhaushalt. Aber 2x im Jahr Urlaub war drin, neues Auto vermutlich mit Kredit, aber da bin ich nicht sicher. Wohnung von Grosseltern. Geschwister kann nicht mit Geld umgehen und steht total auf Statussymbole und hat massenweise Tiere die irgendwie natuerlich auch Geld kosten. War schon immer so. Ich war schon immer sparsam. Also irgendwie zwei Extreme.


-360Mad

Nein. Meine Eltern können überhaupt nicht mit Geld umgehen. Die hauen zwar nicht alles mit vollen Händen raus, aber bei den 3-4 wichtigen finanziellen Entscheidungen in ihrem Leben haben sie komplett die falsche Abzweigung genommen. Meine Eltern sind für mich tatsächlich in vielen Bereichen des Lebens ein gutes Beispiel, wie man's nicht machen sollte, so traurig das klingen mag.


JoyFull117

Genau das ist der Grund, wieso in der Generation unserer Eltern viele ein Haus besitzen und heutzutage deutlich weniger junge Leute. Meine Eltern haben auf vieles für das Haus verzichtet.


sweetcinnamonpunch

Ja, immer am lesen, informieren und investieren. Dazu keinen cent ausgeben. Im Hinblick auf meine Zukunft nice, aber so viel sparen würde ich nicht.


lrybm

Mein Vater ist genauso, trägt sogar meine Tshirts auf oder benutzt andere Kleidungsgegenstände, die ich nicht mehr nutze. Liebt Fotografieren und kauft Einstiegsmodelle, fährt als Auto einen kleinen Skoda und hat mehrere alte Laptops (überlegt jedoch gegenwärtig, vollständig auf Apple umzusteigen). Der Kerl hat ein Jahresbrutto von 125k und mit seiner Frau liegen sie gemeinsam bei über 200k


InsertRdmUnsername

Meine Eltern sind schon sehr diszipliniert mit Geld umgegangen und haben mit viel Fleiß und harter Arbeit eine Menge geschafft. Sind mit Anfang 20 auf Polen hergekommen . Wirkliche finanzielle Bildung habe ich aber nicht gebissen , außer „pass auf dein Geld auf, geh nicht ins dispo, vertraue grundsätzlich niemanden wenn es ums Geld geht


tbimyr

Also meine Vater ist genau das Gegenteil. Er hat immer sehr gut verdient, aber auch einige wirklich grobe Fehler gemacht. Jetzt gibt er weiterhin mehr Geld für italienischen Wein (vorzugsweise in Italien) aus als ich im Jahr spare. Werde im wohl bald mal sein Haus abkaufen damit das Vorhaben weiter finanziert ist :) Ok etwas viel Sarkasmus, aber es kommt schon hin.


Gonralas

Eine Eltern sind ebenfalls sehr sparsam. Urlaub im Ausland gab es 2 mal als ich 14 und 16 war. Ansonsten eher sehr günstige Urlaube: nach der Wende Fahrradtour durch Mecklenburg, Familienfreizeiten mit dem Kinderschutzbund etc. Dazu kommt das mein Vater sehr gut verdient hat (Promotion mit 25 fertig und ab 27 AT bei einem Deutschen Großkonzern bis zur Rente). Gott sei Dank hat meine Mutter immer ein Händchen für Geld gehabt und es wurde, nachdem das Haus (8% Zinsen ) abgezahlt war, investiert. Da gab es durchaus Flops (Dotcom) aber im großen und ganzen sind sie da trotz Sparkasse gut gefahren. Einige invests waren so gut das ich kaum hoffen kann das zu wiederholen, z.B. in Windkraft Ende der 80er. Bis Mitte der 90er war das Liebhaberei aber ab 2010 waren da regelmäßig 20% drin. Blöd nur das es nicht thesauriert.


andreasrochas

Großeltern: Ein Einkommen für die Familie, viel "Nebenbei" (Handwerk) gemacht und immer normal verdient. Man hat sich alles selbst erarbeitet und Dinge, wie du beschrieben hast gepflegt und repariert. Es wurde nicht an Lebensqualität gespart, aber die zu überzeugen, von dem Geldhaufen, auf dem sie sitzen/saßen doch auch mal z. B. neue Wohnzimmermöbel zu kaufen, war ein regelrechter Kampf. Eltern: Zwei Einkommen, gute "IGM"-Jobs, haben sich dank Aktienprogramm, Renten, Zusatzrenten, eigene Immobilie ebenfalls einen guten Lebensabend erarbeitet. Man merkt, dass sie nicht mehr die unmittelbare Nachkriegsgeneration sind: man geht gerne mal essen, man spart nicht an Konsumgütern, die man sich leisten kann und anstatt Wohnwagenurlaub oder allenfalls mal 2 Wochen pauschal an die türk. Riviera, geht es dann auf Kreuzfahrt, Fernreise oder ins "Luxushotel". Ich würde sagen, dass a) mehr Geld vorhanden ist und b) mehr ausgegeben wird, weil man c) nicht in der Phase Krieg plus 10-15 Jahre gelebt hatte, wo quasi alles Mangelware war und man wirklich nichts hatte.


Nephos_1

Also wir waren in der Kindheit auch nicht gerade finanziell reich. Eltern geschieden und Vater zahlte nie Unterhalt. Meine Mutter hatte immer versucht kleine Beträge an die Seite zu sparen. Wir hatten immer wieder mal kleine Urlaubstrips nach Italien zum Zelten. Hotel war zu teuer. Sie hat sich den Arsch für uns aufgerissen, aber nie großartig etwas bekommen (außer glückliche Kinder) 😉 Da sie kaum Rente bekommt unterstütze ich sie mit den Mieteinnahmen einer kleinen Wohnung. Schätzt eure Eltern und fordert nicht nur Erbe! Ich bekomme übrigens kein Erbe.


emrekarsturkey

Meine Eltern wissen nichtmal was ein Tagegeldkonto ist, geschweige denn Aktien, Sparen, Zinsniveau oder diese ganzen Themen. Die finanzielle Bildung ist extrem unterschiedlich. Als jemand der bei der Bank eine Ausbildung gemacht hat und grundsätzlich im Finanzwesen interessiert ist, ist es unfassbar anstrengend. Es werden so dämliche finanzielle Entscheidungen getroffen. Meine Schwester hat jetzt für paar hundert Euro Gold vom juwelier gekauft, weil sie nach paar Monaten in den Urlaub fliegt und das dann verkaufen will um den Urlaub zu zahlen. Weil laut ihr der goldpreis brutal ansteigen wird. Quelle : vertrau mir. Ja... Mein Dad meinte mir letztens, er hat als Kunde bei der Bank (wo ich meine Ausbildung gemacht habe) recht auf 15k Kredit. Ich meinte, dass es nicht so ist und es auf Bonität etc alles ankommt. Er meinte ich hab keine Ahnung so ist es eben Ja...


Illustrious-Wolf4857

Praktisch alle in meiner Familie haben seit drei Generationen gute Jobs mit stabilem Einkommen. Da braucht man nicht wahnsinnig diszipliniert zu sein, sondern nur ein bißchen aufgeräumt, denn im Grunde kann man sich alles leisten, was man braucht oder mag, nur nicht alles auf einmal, und man hat kein großes Bedürfnis, jemandem was zu beweisen. So bis 30 war es bei den meisten knapp bis "ständig im Dispo", weil die berufliche Selbst- oder Geldfindung noch nicht abgeschlossen war, und die Gewohnheit, sich zu überlegen, welche Ausgaben einem wichtig sind, blieben dann erhalten. Meistens waren es die kleinen Sachen (Bücher, gutes Essen, angenehme Textilien) und die ganz großen (Haus, nicht mehr arbeiten müssen) und nicht die mittelgroßen (teure Urlaube, große Autos, neue Einrichtungen) für die Geld ausgegeben oder gespart wurde, was die Spar-Life-Balance einfach macht. Meine Eltern fütterten ihr Betonsparschwein, ich versorge lieber mein Depot, unterm Strich stehe ich im vergleichbaren Alter besser da, weil ich (Buch)Gewinne eingestrichen habe statt über 10% Hypothekenzinsen zu bezahlen. Mein leuchtendes Vorbild ist allerdings meine frugale Großtante, die, nachdem sie ihr Geschäft verloren hatte und Angestellte wurde, 40 Jahre in einer 1,5 -Zimmer-Wohnung lebte, deren gesamte (elegante) Bekleidung in zwei Umzugskisten gepaßt hätte, die kein Auto hatte (lebte in einer Großstadt), nicht in den Urlaub fuhr (reizte sie nicht), immer genug Geld für ihre Hobbies (Bücher, Theater, Stadtbummeln und Kaffeehäuser) hatte, immer großzügig war, und entspannt und über Jahrzehnte erfolgreich in Aktien investierte. Werde ich nie erreichen, weil ich teurere Hobbies habe. Aber es zeigt, was möglich ist. Also, gelernt: - Sicheren Job mit ordentlichem Einkommen finden ist essentiell - Konsum ist nötig, aber Konsumgüter sind nicht wichtig. - Wer mit dem Zeug, was er hat oder kaufen kann, angeben muß ist ein armer Wicht - Gut leben im Kleinen, einsparen im Mittelfeld, ansparen für's Große - Die Zukunft ist planbar und was man heute zurücklegt, ist morgen für einen da Das "verschwenderisch" kommt wohl auch daher, das heute vieles billiger ist. Klamotten und Gerät lohnen sich ja kaum noch zu reparieren, eine Flugreise kostet weniger als ein Fahrrad, Feinkost-Albrecht bietet Roastbeef an, Elektronik, die füher das Jahresbudget eines Kleinstaates gekostet hätte, nimmt man mal eben im Saturn mit, und die Wohnfläche, auf der die Altvorderen mit drei Kindern und der Oma hausten, ist heute gefühlt knapp für eine Kleinfamilie. (Wobei sich das dadurch relativiert, daß es die einfach ausgestatteten kleinen Wohnung nicht mehr gibt. Oder nur noch als Bruchbuden.)


TheGuyInTheBathtub

Nein. Da bin ich eher der erste in der Familie der an der Börse ist.


NemesisGodlike

Interessant hier alles zu lesen , daher gebe ich auch mal meinen POV weiter : Mein Vater kam als Gastarbeiter in den 70ern nach West-Deutschland , meine Mutter floh in den 80ern aus der DDR. „Trotz“ oder gerade wegen der Herkunft hatten meine Eltern zu meiner Geburt bereits zwei Eigentumswohnungen und als sich nochmal Nachwuchs ankündigte haben meine Eltern ein 3-Parteien Haus für damals knapp 1 Mio DM gekauft. Die Party ging Mitte der 90er weiter und meine Eltern kauften fleißig Immobilien in den neuen Bundesländern und sanierten. Wohlgemerkt alles mit einem Einkommen. Mein Vater starb leider vor einigen Jahren, hat aber bis zu seinem Tod ein stattliches Portfolio von knapp 100 Wohnungen in einigen MFHs hinterlassen . Jetzt zur materiellen Seite : Mein Vater war schrecklich geizig , da war jede Konsumanschaffung eh immer ein Kampf - meine Mutter war da etwas entspannter. Mir hat es an nichts gefehlt , obwohl natürlich das Gras immer grüner auf der der anderen Seite war (Freunde waren mehr im Urlaub, hatten schönere Häuser , die PS2 damals zuerst 😂) , aber am Ende habe ich jetzt das Glück , mir durch das Erbe keinen Kopf um meine Altersvorsorge zu machen. Was habe ich daraus gelernt ? 1.Sei fleißig, dann kannst du fast alles erreichen. 2.Konsum sollte Lohn für bereits erfolgte Leistungen sein, kein Füllen einer Leere (der ist Deep). 3. Haters gonna Hate and alligators gonna alligate- soll heißen, es gibt immer Leute , die dein Ziel nicht verstehen und dich abbringen wollen. („Ach gönn dir doch mal was, man lebt nur einmal !“- wer bekommt jetzt Bürgergeld zur Rente?) 4.Kredit nur für Investitionen wie Immobilien oder die Sanierung dieser- was du dir sonst nicht leisten kannst , Finger weg ! 5. Paradoxerweise: Geld ist nicht alles , du solltest auch genießen . Habe aber immer mehr auf der Haben- , als auf der Sollseite.


LeN3rd

Sorry, was? Mit welchem Job kann man denn so schnell so viele Immobilien kaufen? Alleine am Haus für 1M würde ein Medianverdiener sein ganzes Leben lang abbezahlen, selbst wenn man nur Carbonara isst. Erst recht mit Kindern.


NemesisGodlike

Absolut , hätte ich es nicht selber anhand aller Unterlagen wie dem Grundbuch gesehen , wäre es unglaublich. Kurz zur zeitlichen Einordnung : Kauf der ETW in West-Berlin Mitte der 80er für einen Spottpreis, dann Anfang der 90er nach Mauerfall mit fetten Gewinn verkauft - EK war genug für die NK und Anzahlung . Dann das Haus für eine Mio damals war ein 3 Familienhaus , dass die Rate durch die Mieteinnahmen quasi nach knapp 18 Jahren komplett getilgt hatte . Plus: das Zinsniveau war Anfang der 90er extrem hoch und ist dann relativ schnell auf 4/5% gesunken - dementsprechend ging die Tilgung relativ schnell. Plus durch die gestiegene Miete konnte die Tilgungsrate bei fallenden Zinsen relativ schnell zum Volltilger werden. Also auch hier : Hätten meine Eltern keine Disziplin gehabt und das und das freie kapital verkonsumiert, hätte es länger gedauert.


okidokimatrosi

Respekt, da hatte jemand den richtigen Riecher, einen Plan und viel Disziplin. Und die Grundformel zeigt auch mal wieder: wer erstmal Geld hat kann noch viel schneller noch mehr Geld machen. Aber da hinzukommen ist der harte Teil.


Ceiwyn89

Meine Eltern haben, nachdem alle Rechnungen bezahlt waren, jeden Monat ihr restliches Geld abgehoben und als Bargeld genutzt. Finanzielle Bildung habe ich keine genossen.


Reddingo22

Gezahlt wird erst ab der zweiten Mahnung


CoinsForBS

> Ist es bei euch auch so, dass eure Väter (gerne auch Mütter) finanziell extrem diszipliniert sind? Vater: nein. Sein Hobby war und ist halt immer die neueste Technik und ein gutes Auto darf es auch sein. Aber ich habe von ihm gelernt: "Am Ende des Monats muss mehr Geld da sein als den Monat vorher", also immer etwas sparen. Hätte er gewusst bzw. die Möglichkeit gehabt, vernünftig zu investieren, würde er mit der Rente heute vielleicht sogar auskommen. Mutter: die ist vor allem genügsam. Sie spart automatisch dadurch, dass sie nichts kauft und braucht. Mein Vater und ich mussten ihr vieles "aufzwingen" (durch Schenken), beispielsweise Geschirrspüler. Smartphone oder PC. > Und was würdet ihr niemals genauso machen? Beide Eltern haben immer nur in Kleinstunternehmen gearbeitet, teils mit ausbeuterischen Chefs, schlechtem Gehalt, und oft auch schlechten Arbeitsbedingungen. Nur einmal haben sie aktiv etwas daran geändert. Ich bin jetzt im ÖD, damit ich durch sowas nicht durchmuss. Großkonzern wäre aber auch ok gewesen.


50plusGuy

Bei uns isses verkorkst. Vater hatte gut verdient und (wahrscheinlich?) immer bescheiden, aber gut genug, gelebt. Kurz vor der Hochzeit fing er an Auto zu fahren, aber auch nix wahnsinnig wildes. regelmäßig 3 + 1 Wochen Urlaub im Jahr, innländische Ferienwohnungen. "Technik"affinität war überschaubar. Stereoanlage kam früh. Musiksammlung dünn. Kassettendeck & CD Player spät, Videorecorder nie. Er fotografierte recht gut, hatte aber nie Trieb Wechselobjektive zu besitzen. Geldanlage, jenseits Hausbank & so, lief nicht. Sein Berufsleben über mietete er, vor der Rente wurde "angemessener" Wohnraum für alle beschafft. Er hatte noch Geld rumliegen und irgendwo klemmte es mim Ausgeben. (Ex)Nachbar hat ihn wohl falsch / nicht verstanden und sein Wohnklo, in das Vater sich die osteuropäische Pflegekraft stopfen wollte, anderweitig vertickt. Mutter bekam Krebs, der am Reisen hinderte, Pandemimimi. Mutter hatte keinen Bock auf Umzug in was extrem seniorengerechtes. Nun isser halt wolhabend, alt und immernoch recht sparsam; holt sich z.B. nie das Infotainment Angebot im Krankenhaus. Ich wurde anders sparsam als er, hab keine Karriere oder so gemacht und verdien halt genug für nen eher studentisch lebenskünstlerischen Lifestyle (als Single). Vater unterstellt mir als mal daß ich zu locker Geld raushauen / zu viel unnötigen Kram beschaffen würde. - Gestern sprachen wir drüber daß er demnächst Essen auf Rädern & Haushaltshilfe bräuchte. Ich schlug vor, wenn es ihm Recht sei, aufm Balkon mal den Dampfbesen zu schwingen. Er meinte dann wohl daß ich den extra kaufen wolle (nee steht schon ne Weile daheim rum) und hielt mir auch wieder vor das ich für Mutter den "unnötigen" Gartenabfall-Sack besorgt hätte. OK, da kollidieren die Welten... Ich finds halt schöner wenn ich schon Müll runtertragen und dabei Türen aufschließen muß *einen* mittleren Behälter zu bewegen statt nem unhandlichen(!) Papierkörbchen hier und 5 Tütchen mit 3 Sorten Müll da. Außerdem liegen wir im Clinch über "Gesundheits" bedingt einen mittleren Ortlieb (Knockoff) Sack (7€ bei Aldi!) mit Schmodder fürs Krankenhaus vorzupacken und mit Edding "Sani, den da!" drauf zu malen. - Vater will nicht (schon wieder) ins Krankenhaus und blickt wohl nicht so recht, daß es, wenn ich ihm Kram mim Moped einfliege, ja auch regnen oder schneien könnte. (Autofahrer eben). - Aber verdammt nochmal: Was jucken mich 7 oder 14€, wenn sie mir meine Pflichten erleichtern? - Is ja nicht so daß ich ihm gleich Hepco & Becker Koffer hinstellen will.


PietroMartello

Ich glaube du verwechselst finanzielle Disziplin mit Genügsamkeit. Beziehungsweise: wenn wir Kinder des Überflusses das machen, dann kommt das aus Disziplin - also etwas machen auch wenn man sich eigentlich nicht so fühlt - in der Generation war das viel mehr ein Resultat der Notwendigkeit - es ging halt nicht anders. Und als es dann anders ging hatte man sich schon daran gewöhnt und kein Bedürfnis mehr sich dem Konsum hinzugeben. Also ganz stark vereinfacht, aber ich denke das ist ein zentraler Punkt. Was noch dazukommt ist natürlich auch eine ganz andere Umwelt. Mein Vater konnte an seinem Mercedes noch selber rumbasteln. Einerseits weil die Skills und Werkzeuge viel, viel näher lagen. Andererseits weil das damals noch greifbare erlebbare Maschinen waren. Heute ist das Auto eine Blackbox mit viel undurchsichtiger, geradezu magischer Elektronik und ist so gebaut dass du keine Lampen austauschen kannst, ohne eine professionelle Werkstatt aufzusuchen. Oder repariere mal einen Flachbildschirm. Kein Vergleich mit dem alten Röhrenfernseher.


Cyclooctatin

Sobald mein Schwiegervater Geld findet, wird ein Auto gekauft. Das macht man halt so. Das ist das Hobby, das macht Spaß, und Status ist auch dabei. Bei Joghurt, Obst Gemüse und vor allem Fleisch wird jeder Cent umgedreht. Rente ist ja auch unverschämt niedrig. Aber kurz noch ein Neuwagen als Zweit/Drittwagen das geht schon. Kaum Impulskontrolle. Penny wise pound stupid triffts ganz gut. Keiner in der Familie hat investieren gelernt - ist halt auch einfach eine andere Generation. Sie sind glücklich und dann passt es ja. Aber: Ohne geerbtes Eigenheim würde es hinten und vorne nicht reichen. Eine Demut dafür existiert nicht.


ger_crypto

Mein Vater ist selbstständig, meine Mutter arbeitet in einem Konzern. Meinen Eltern geht es sehr gut - abbezahltes Haus und schöne Ersparnisse. Meine Mutter ist eher sparsam und hat das Geld in der Familie zusammen gehalten, mein Vater gönnt sich gerne was, haut das Geld aber (vmtl. durch den Einfluss meiner Mutter) auch nicht zum Fenster raus. Von ihnen habe ich gelernt mit Geld umzugehen, nicht aber, wie man es investiert. Wenn meine Eltern Ahnung vom Investieren hätten, würde es ihnen noch deutlich besser gehen als es Ihnen schon geht. Sie haben nämlich ihren Wohlstand trotz einiger schlechter finanzieller Entscheidungen aufgebaut. Vertriebsimmobilien im Osten gekauft, teure aktiv gemanagte (Dach)fonds gehabt. Mein Vater hat im neuen Markt damals auch mit gezockt und Geld verbrannt. Und durch die Risikoaffinität meiner Mutter hatten sie auch lange eine niedrige Aktienquote, wodurch die Rendite nach Kosten natürlich nicht so toll war. Manche Leichen im Keller aus dieser Zeit sind mir beim Vorbereiten der Altersteilzeit meiner Mutter begegnet. Sie hat neben der Konzern-BAV (die gut ist) noch 2 private BAVs und eine Riester. Der Versicherungsvertreter damals hat sich sicherlich gefreut. Inzwischen haben sie einen guten Honorarberater und sind größtenteils passiv investiert mit anständiger Aktienquote. Aber finanziell wäre es natürlich besser gewesen, wenn sie ihn deutlich früher „kennenlernt“ hätten.


callme47739034

Naja, mein Schwiegervater hat vor 8 Monaten einen gebrauchten Tiguan für 42k auf Pump gekauft, obwohl er und seine Frau zur Arbeit mit dem E-Bike (nicht unter 2k pro Rad) radeln & die Karre eigentlich nur für den jährlichen Ski- und Holland/Belgien/Dänemark-Urlaub brauchen. Der Benz der Frau steht eigentlich 24/7 nur noch in der Garage. Mein Vater ist der geizigste Mensch den ich kenne. Der hat sich immer in seiner alten, kaputten Thermoskanne Kaffee mit zur Arbeit genommen (der na h 3-4 Stunden kalt war), damit er auf der Arbeit keine 0,80€ für n Kaffee bezahlen muss. Seine Autos sind grundsätzlich halbe Schrottkisten mit Rest-TÜV, die gefahren werden bis es nicht mehr geht. Gibt halt solche und solche. Allein die Skiausrüstung von den Schwiegereltern kostet mehr als wir als 6-köpfige Familie in meiner gesamten Kindheit für Urlaube ausgeben konnten. Hatte ich eine Scheiß-Kindheit? Nein, definitiv nicht. Aber nach den Ferien in der Schule auf die Frage „wo wart ihr denn?“ jedes Mal mit „Balkonien“ zu antworten hat einem dann auch immer wieder gezeigt, dass man anders lebt als andere.


DryConfidence2547

Am Anfang, so bis ich 7-8-9 war, war das Geld sehr knapp und da wurde überall so viel wie ez nur geht gespart. Urlaube gab es nicht wirklich. Als ich 7-8-9 wurde, hat mein Vater ein gutes Ingenieur-Job bekommen und auch der Laden, der meine Eltern hatten, fing richtig gut zu laufen, es wurde auch ein zweiten Laden aufgemacht. Dann gab es dan 2-3 mal im Jahr Urlaub, es wurde am Haus umgebaut, neue Möbel, neue Technil, es gab Geld für neue Klamotten. Es wurde aber auch Geld auf der Seite gelegt. Es kamm dann als ich 20 war die Scheidung und ein paar Jahre später ist meine Mutter verstorben. Mein Vater hat sich, in den 20 Jahren seitdem er im Unternehmen ist, hochgearbeitet und ist jetzt Abteilungsleiter. Ihn gehts finanziell ziemlich gut. Hat sich in den 10 Jahren seit der Scheidung eine Wohnung gekauft und in der letzten 3-4 Jahren ein Haus auf dem Land gebaut. Urlaube macht er auch 3-4 Mal im Jahre. Und auf der Seite wird auch was gelegt. Es wurde immer, wenn es da war, Geld für Konsum ausgegeben, aber auch gespart. Das wurde mir auch beigebracht, ich gehe aber mehr in der Richtung sparen als ausgeben.


wickedXacon

Mein Vater wurde kurz nach dem Krieg geboren, wie meine Mum. Unterschiedlicher können Menschen charakterlich noch aus familiären Verhältnissen kommend sein. Mein Vater kann nix wegschmeißen, auch Lebensmittel nicht und sitzt wie eine Glucke 🐔 auf dem Geld, während meine Mum es mit vollen Händen unter die Leute bringen könnt.


-Pieky-

Im durchschnitt ausgleichend


Bahn_Miststueck

Ich nehme an du hast die Geschichte stark verkürzt wiedergegeben, aber das liest sich wie ein Fiebertraum… deine Eltern haben durch „Finanzielle Disziplin“ genug gespart um sich mehrere Eigentumswohnungen Leisten zu können? WTF!?!? Ich nehme an sie hatten gutes Einkommen und konnten über Kredite Wohnungen abbezahlen mit hilfe der Mietzahlungen (frei geraten). Das hat dann aber nichts mit Disziplin zu tun. Finanzielle Disziplin währe der Verzicht auf ein Auto oder Urlaub um besser den Alltag bewältigen zu können. Geld zu haben das man nicht ausgibt hat nur sehr wenig mit Disziplin zu tun. Ps. ich wette ich bekomm nur down votes, ready for impact.


Plus_Asparagus2719

Mein Vater hat sich gerne immer die neuste Technik gekauft ohne ahnung davon zu haben. Für das Beste hatten wir nie genug Geld, also hat er sich immer gedacht, dass er ein wunderbares Schnäppchen gemacht hat. Stattdessen hat er überteuerten Kram gekauft der schon nicht mehr aktuell war. Alle anderen hatten XP auf ihrem PC und mein Vater war ganz stolz auf sein Windows 2000. DSL? Ne lass mal lieber ein teures ISDN Modem kaufen. DSL Flatrate? Wie wäre es mit einem Vertrag mit maximalen Datenvolumen? Das Geld wurde nur so zum Fenster raus geworfen. Selbst heute kauft man sich lieber einen Audi ohne Ausstattung als mal vernünftig zu sein. Dieses Umgang mit Geld habe ich zum Glück nahtlos übernommen. Aber was mich heute noch so manche Nacht wach hält ist der Verkauf unserer Immobilie (Mehrfamilienhaus mit großem Garten und Garage in bester Lage) zu Zeiten der Immobilienkrise. Wir konnten mit dem Verkauf nur Verlust machen und nach ein paar Jahren war das Geld dann auch schon wieder weg. Heute würde das Haus vermutlich mindestens das sechsfache einbringen und ich könnte mit meiner Familie darin leben. Stattdessen gibt es nichts zu vererben und die Eltern fragen immer wieder wann wir denn zu ihnen ziehen. Mit etwas mehr finanzieller Disziplin würde sich diese Frage nicht mal stellen...


dobo99x2

Das ist bei mir so ein Problem. Meine Eltern sind sehr sparsam und hatten bis auf den Schornsteinfeger noch nie einen Handwerker da. Die wärmepumpe und li-ion Akkus/ pv Anlage sind von ali express und was teures gekauft wurde fast nie. Dafür gab es jedes Jahr als Kinder mindestens 2-3 Urlaube in Europa, skifahren, Städte. Werkzeug bei meinem Vater ist zum Teil sehr gut aber eben aus den 90ern, neue Sachen nur billiger Ramsch, der bei ihm aber hält. (Denke da gabs ein Trauma als die teure Bosch Küchenmaschine für 600€ nach der Garantie einen elektronikschaden hatte) Auf der anderen Seite sind die Eltern meiner Freundin. 6 Vermietete Parteien, nur teure Werkzeuge (600€ Akkuschrauber, der 2 mal im Jahr benutzt wird), alles Mega steril, sauber und perfekt, große shopping touren und als meine Freundin und ich unsere erste Wohnung in der Nähe bezogen haben, galt immer "kauft ja nicht billig" der Kleiderschrank musste 1000€ kosten, wo ich ein Veto eingelegt habe und haben jetzt einen für 150€ von Kleinanzeigen mit selbst eingebauten Regalbrettern. Es war echt ein Mega Streit, weil es eben echt nicht sein muss mit Anfang 20 und dem neusten thermomix. (Den gabs dann trotzdem als "Teilerbe" der Oma. Ich hab keinen Bock mehr! Anfangs kamen sie noch als die großen volksbank Mitglieder und boten mir einen Termin an, den ich dankend abgelehnt habe.


Simbertold

Puuh, für die Wärmepumpe von Aliexpress braucht man aber auch echt Eier. Würde ich mich jetzt nicht unbedingt trauen.


dobo99x2

1000€, läuft seit 3 Jahren und reicht komplett für die Übergangszeit am Puffer der Solarthermie. Ich fand den Batteriespeicher gruseliger aber der läuft auch schon ewig und wird ständig erweitert.


occio

> Beispielsweise werden alte Möbel, Fahrräder, Technik immer repariert und erst neu gekauft, wenn wirklich nichts(!) mehr geht. Ich behaupte das ist ne oft überholte Einstellung aus ner anderen Zeit. Wenn die eigene Arbeitszeit wenig wert ist, die Neuanschaffung sehr Teuer und man Werkzeug und Ersatzteile lagern mit nicht betrachtet oder dank großem Haus vermeintlich ohne Zusatzkosten hinkriegt: Super. Wenn du heute in ner kleineren Wohnung bist, der Ersatz schnell da ist, vergleichsweise günstig ist, bei Technik oft auch objektiv besser als das alte Gerät, gleichzeitig gebrauchtes zu niedrigen Transaktionskosten angeschafft werden kann, gleichermaßen das kaputte oft easy verkaufbar ist, ist es nur rational, nicht alles selbst zu reparieren. Am Ende sind das für dich alles Transaktionskosten. Und die Wartezeit, Mühe und Unsicherheit für ne Reparatur werden hier schlicht ausgeblendet.


Savek-CC

Reparatur: Ich sehe das zwischen interessanter Herausforderung und Möglichkeit was Neues zu lernen. Gerade die "Defekte" Waschmaschine (13J) durch den Ersatz der Kohlebürsten für 6€ von Amazon repariert. Davor war es der 7 Jahre alte Kühlschrank - dort war es ein defekter Temperatursensor (30€ direkt vom Hersteller). Mit etwas online-Suche bei YouTube oder in ein paar Foren alles keine schwarze Magie. (Bin zwar Ing. - Aber im IT-Sicherheits-Bereich; Keine Kontakte zu Waschmaschine oder Kühlschrank in der Ausbildung). Jedes mal Service wäre ich jetzt min. 600€ los... Wenn man nicht direkt versucht hätte neue Geräte anzudrehen (dann wären es eher 2000€ in Summe gewesen (Bosch/Miele)).